SENDE MICH!

286. Kleine Vaterbetrachtung

“Laß mich Dich immer wach vorfinden, damit ich immer mit Dir rechnen und auf Dich zählen kann. (inneres Wort)

Welch weitreichende Einladung unseres Vaters! Er umgibt uns nicht nur mit seiner väterlichen Liebe und schenkt uns so ein immerwährendes Zuhause; nein, unser Vater möchte auf uns zählen! Die Freundschaft, die er uns anbietet, ist nicht einseitig, daß nur wir dem Vater unser Inneres anvertrauen, sondern der Vater möchte auch mit uns rechnen und uns in seine Pläne des Heils einbeziehen können.

Das Wort am Anfang der Betrachtung erinnert an die Berufungsgeschichte des Propheten Jesaja: “Danach hörte ich eine Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich! (Jes 6,8)

Wenn wir im Stand der Gnade leben, ist unsere Schuld durch unseren Herrn Jesus Christus vergeben und unsere Seele grundsätzlich bereit, die Weisung des Herrn zu empfangen. So wie er den Propheten Jesaja zuvor durch einen Engel von seiner Schuld reinigen ließ (V.7), so sind wir durch das Blut des Lammes reingewaschen!

Welche Freude, wenn uns der Vater immer bereitfindet, wenn wir in unserem Herzen immer nach ihm Ausschau halten und im Gespräch mit ihm sind. Wir verlieren uns dann nicht an diese Welt, sondern erfüllen die uns gestellte Aufgabe mit dem Blick auf ihn. Das erzeugt eine Wachheit für die Gegenwart unseres Vaters. Und das nicht nur gelegentlich, in besonderen Stunden, wenn wir die Gnade Gottes spüren. Nein, durch die Gabe des Rates kann sie zu einer ständigen Aufmerksamkeit werden, seine Weisungen zu verstehen und ihnen zu folgen.

Das möchte unser Vater von uns, um uns immer ansprechen und auf uns zurückgreifen zu können und so hineinzunehmen in das Handeln des Dreifaltigen Gottes.

Welche Ehre ist das, wenn sich der Herr auf uns verlassen, wenn er auf uns zählen, wenn er uns senden kann zu all dem, was seine Liebe ersonnen hat! Möge der Geist der Stärke in uns bewirken, daß Gott uns das “Ohr eines Jüngers(Jes 50,4) schenkt und wir nie aufhören, ihm zu dienen. Dann mag der Vater uns senden, und er wird seine Werke mit uns vollbringen!