Reflexion über die Pandemie, Teil 2

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Wir haben gestern darüber gesprochen, daß diese Pandemie eine Zulassung Gottes ist, welche eine Zurechtweisung darstellt. Ich habe aufgezählt, warum dies in Bezug auf die Entfaltung der „Kultur des Todes“ von der Liebe und Sorgfalt Gottes her verständlich wird.

In erster Linie geht es um das Seelenheil des Menschen. Der Mensch soll von seinem verlorenen und gottfernen Leben gerettet werden und als Kind des Himmlischen Vaters in seiner Liebe zuhause sein, was für ihn die wahre Heimat bedeutet, hier schon auf der Erde und dann in der Ewigkeit.

Gott hat dafür alles getan und es liegt nun am Menschen, ob er das Gnadenangebot Gottes annimmt oder nicht – sobald er davon wahre Kenntnis hat.

Die Gebote Gottes sind nicht etwa nur Vorschläge, wie man sein Leben richtig leben könnte, sondern sie sind eine gottgegebene Grundbedingung für das Leben. Schon im Alten Testament heißt es:

Siehe, hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor. Ich selbst verpflichte dich heute, den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, Satzungen und Rechtsentscheide zu bewahren. (Dtn 30,15-16)

Man wählt also mit der Annahme und der entsprechenden Befolgung der Gebote das Leben. Mit ihrer Zurückweisung allerdings den Tod.

Wenn man seine Augen nicht verschließt, so sieht man, daß die Gebote Gottes sehr oft mißachtet werden – sogar bis in die Öffentlichkeit und Gesetzgebung hinein, oder zumindest gibt es eine geduldete Praxis. z.B. die der Abtreibung!

Wenn also nun das Böse, die Verwirrung und die Sünde überhandnehmen, dann ist es nicht nur nachvollziehbar, daß Gott die Ausbreitung einer solchen Seuche geschehen läßt, sondern wir werden dies als eine Zurechtweisung einzuschätzen haben, damit die Menschen auf den wahren Weg des Lebens zurückkehren oder ihn wenigstens aufrichtig suchen. Deshalb fallen nun die liebgewordenen Sicherheiten aus oder werden zurückgedrängt, Sicherheiten, die sich leicht als Götzen erweisen können. Die Menschen werden also zu einer aufrichtigen Umkehr gerufen.

Das ist der Kern! Es geht um die Umkehr des Menschen zu Gott, damit sie seine Liebe erkennen und ihr Leben entsprechend dem Willen Gottes ändern.

Man sollte sich nicht verwirren lassen. Diese Plage ist nicht eine Rache der Natur, weil wir mit ihr nicht richtig umgegangen sind. Das ist eine Irreführung.

Nein, ich wiederhole: es geht um die Umkehr, um eine tiefgehende moralische Umkehr, um die Heimkehr zu Gott.

Ohne Zweifel ist es richtig, die ökologische Dimension in unserem Leben wahrzunehmen und klug und entsprechend zu handeln. Hier besteht teilweise ein großer Verbesserungsbedarf. Aber dies ist keinesfalls das wichtigste Thema, denn dieses wirkt leider oft nicht frei von ideologischen Verformungen. Eine ökologische Umkehr ohne moralische Umkehr trifft nicht den Kern dessen, um was es wirklich geht.

Es wäre also die Stunde der Kirche. Sie ist vom Herrn als Lehrerin der Völker beauftragt und steht somit in einer verbindlichen Mission.

Die Pandemie ist ein Ernstfall und wir müssen wahrnehmen, daß zu einem großen Teil die Kirche für diesen Ernstfall geistlich nicht gerüstet ist, der Krise angemessen zu begegnen. Allzu schnell ordnet man sich den Wünschen der jeweiligen Regierungen unter, manchmal sogar schon bevor die Regierung überhaupt Maßnahmen ergriffen hat.

Es wird nur von wenigen Hirten darauf aufmerksam gemacht, daß der Empfang der „geistlichen Speise“ in der Heiligen Messe für die Gläubigen nicht weniger wichtig ist als die natürliche Speise.

Der Hinweis, daß man sich besonders um die Sterbenden und Kranken kümmern soll, ist richtig, aber zu einseitig. Auch die Gläubigen bedürfen der geistlichen Nahrung, besonders in Zeiten globaler Krisen. Kaum jemand in der Hierarchie getraut sich, die Dinge beim Namen zu nennen. Wenige melden sich so zu Wort, wie man es von Hirten erwarten würde, die ihre Herde vor dem geistlichen Verhungern schützen wollen.

Da und dort gibt es kluge und mutige Priester, die ihren Gläubigen die heilige Speise reichen. Möge Gott es ihnen vergelten!

Es geht offensichtlich auch anders, als Kirchen einfach zu schließen und öffentliche Gottesdienste zu vermeiden. Das kann man in z.B. in Polen sehen. Dort wird die Zahl der Heiligen Messen erhöht.

Ohne nun ins Detail zu gehen: Man würde mit Sicherheit Wege finden, wie die Gläubigen die heilige Nahrung empfangen könnten, wenn ein starker Wille dahinter stünde und man nicht gleich allem zustimmt, was ein Staat verordnen möchte.

Hinzu kommt: Wo bleibt die kraftvolle authentische Verkündigung? Jetzt wäre eine Zeit, in der man den Menschen wenigstens das Wort Gottes sehr reich schenken sollte! Sie brauchen Orientierung. Selbst wenn die Verkündigung abgelehnt würde, wäre sie aber doch erfolgt, und manchmal treten später Lebenssituationen ein, in denen man sich an das gehörte Wort erinnert.

Was ist also zu tun?

Wird fortgesetzt!