Sie übernahmen Jesus. Und er selbst trug das Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte aber Jesus. Pilatus ließ auch eine Tafel anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Diese Tafel lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefaßt. Da sagten die Hohepriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern daß er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies taten die Soldaten.
Reflexionen zur Fastenzeit: »Abschluß der Reflexionen«
Heute führe ich die Reflexionen zur Fastenzeit zu Ende, mit denen ich nach der Auslegung des Johannesevangeliums begonnen habe, um uns für das heilige Osterfest zuzurüsten.
Eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Reflexionen mag dienen, das Wesentliche in den Blick zu nehmen. Dann wenden wir uns wieder dem Johannesevangelium zu, welches uns den Tod des Herrn und seine Grablegung berichten wird.
Der Begriff »discretio«, den ich von den Wüstenvätern aufgenommen habe und der im kirchlichen Sprachgebrauch »Unterscheidung der Geister« bedeutet, hat uns in seiner konkreten Anwendung sowohl auf die kirchliche und weltliche Situation aufmerksam gemacht, als auch auf die kluge Führung des geistlichen Lebens. Durch die Betrachtung der geistlichen Waffenrüstung aus dem Epheserbrief wurde deutlich, daß wir in einen geistlichen Kampf einzutreten haben. Dieser geht über den persönlichen Bereich hinaus, besonders wenn wir Bedrohungen wahrnehmen, die durch antichristliche Mächte sowohl in der Welt als auch in der Kirche gegenwärtig sind.
Reflexionen zur Fastenzeit: »Die Arbeit am eigenen Herzen«
Wir sind mit dem Vorsatz in die Fastenzeit eingetreten, bessere Jünger zu werden, gerade auch angesichts der zahlreichen Verirrungen, unter denen die Kirche zu leiden hat.
Der Jünger hat die Aufgabe, den Herrn zu verkünden und ihn zu verherrlichen. Die Hauptinhalte der Verkündigung sind im Evangelium und in der authentischen Lehre der Kirche vorgegeben. Dies ist der Maßstab, denn der Jünger handelt im Auftrag und ist nicht gerufen, mit eigenen Ideen oder dem Evangelium fremden Inhalten das Zeugnis Christi zu schwächen. Es gilt, das Leben, soweit es nur möglich ist, mit der Verkündigung in Einklang zu bringen, damit das Zeugnis nicht durch den eigenen Lebenswandel getrübt wird.
Reflexionen zur Fastenzeit: »Der Gedanke der Sühne«
Wir sind nun in die vierte Woche der Fastenzeit eingetreten und nähern uns dem kommenden Passionssonntag. Alles verdichtet sich zur Erinnerung an das Leiden, den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, des Erlösers der Menschheit.
Die Reflexionen im Anschluß an die Auslegungen des Johannesevangeliums haben uns dazu aufgerufen, die gegenwärtige Situation der Kirche und der Welt mit großer Aufmerksamkeit wahrzunehmen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Eine wesentliche davon ist, bewußt in den geistlichen Kampf einzutreten, der nicht nur der Sicherung des eigenen geistlichen Weges dient, sondern darüber hinaus, daß wir »im Heer des Lammes« den uns von Gott zugewiesenen Platz einnehmen und so dem Reich Gottes dienen.
Reflexionen zur Fastenzeit: »Die starke Waffe der Liebe«
Nachdem wir über verschiedene geistliche Übungen nachgedacht haben: das Fasten und die Nachtwachen, die »Wüste«, die Stille und das Schweigen, lauschen wir noch einmal, was die Väter um den heiligen Antonius uns zu sagen haben, wie wir die listigen Angriffe des Teufels besser abwehren und auf dem Weg der Vollkommenheit rascher vorankommen können. Da hieß es in einem weiteren Rat,“der Vorrang gebühre den Taten der Liebe, weil der Herr besonders dafür das Reich Gottes versprochen habe”. Weiterlesen
Reflexionen zur Fastenzeit »Wüste, Schweigen und heilige Stille«
Gestern haben wir den Rat der Väter um den heiligen Antonius erwogen, daß durch Fasten und Nachtwachen, die unseren Geist beweglicher machen, die Vereinigung mit Gott schneller erreicht werden kann.
Diese Weisung ist – mit der entsprechenden »discretio« angewandt – ein vorzüglicher Rat, um im geistlichen Leben zu wachsen und im Kampf den Mächten des Bösen besser widerstehen zu können.
Ein weiterer Rat aus dem Kreis der Väter (wir erinnern uns: Es ging um das Thema, welche Tugend oder Übung einen Mönch vor den Fallstricken des Teufels bewahren und mit sicherem Schritt zum Gipfel der Vollkommenheit führen könne) betonte als Weg das Einsiedlertum, “denn wer in der Stille und Einsamkeit in der Wüste weile, könne zu Gott in geradezu familiärer Vertrautheit beten und ihm noch inniger anhangen”. Weiterlesen
Reflexionen zur Fastenzeit: »Noch einmal das Fasten …«
In der gestrigen Reflexion haben wir begonnen, über das Fasten und die Nachtwachen als geistliche Mittel nachzudenken, um tiefer mit Gott zu leben, oder, wie es die Väter um den hl. Antonius sagten, “damit ein beweglicher Geist sich schneller mit Gott vereinen kann”. Eine innigere Vereinigung mit dem Herrn ist eine wesentliche Hilfe, um den listigen Versuchungen des Teufels entgegenzuwirken und für den geistlichen Kampf gerüstet zu sein.
Werfen wir noch einen weiteren Blick auf das Fasten. Weiterlesen