Maria aus Magdala, die dem Herrn auch im Tod unbedingt ihre Liebe bezeugen will, eilt schon vor Anbruch des Tages zum Grab. “Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben!” (Joh 20,13), ruft sie aus, als sie sieht, daß der Stein vom Grab weggenommen war, und man spürt ihren Schmerz darüber. Läßt man nicht einmal mehr die Toten in Ruhe! Wo ist ihr Herr?
Und der Herr zeigt sich ihr. Zuerst erkennt sie ihn nicht. Als Jesus sie aber bei ihrem Namen rief, “da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister!” (Joh 20,16). Sie darf ihn noch nicht berühren (Joh 20,17), doch ist sie die erste Botin der Auferstehung.
“Der Herr ist auferstanden von den Toten! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!”
Dann sehen wir Petrus und Johannes, die von Maria Magdalena gerufen werden, als diese das Grab offen vorfand. Sie eilen nun gemeinsam zum Grab, der Lieblingsjünger des Herrn voran, jedoch läßt er Petrus den Vortritt beim Eintritt ins Grab. Später bekommt dieser – wie auch all seine Nachfolger – die Aufgabe, die Auferstehung zu verkünden und den wahren Glauben zu bekennen. Noch brauchen sie einen Weg, alles zu begreifen… Aber das leere Grab allein spricht schon, dann die Leinenbinden, das zusammengebundene Schweißtuch…
“Der Herr ist auferstanden von den Toten! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!”
Ja, unsere Hoffnung hat sich erfüllt: Der Tod ist besiegt. “Tod, wo ist Dein Stachel? Hölle, wo ist Dein Sieg?” (1 Kor 15,55).
Unsere Augen werden geöffnet und sehen die Herrlichkeit Gottes. Eine neue Zeit hat begonnen. Nicht der Tod hat das letzte Wort! Nein, nicht der Tod, sondern das Leben aus Christus – für immer.
Paulus ruft später der Gemeinde in Korinth zu: “Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.” (1 Kor 15,17-19)
Aber Christus ist auferstanden! Unsere Hoffnung lebt! Sie heißt Jesus Christus!
Und nun nimmt alles seinen Lauf. Der Auferstandene zeigt sich auf vielfache Weise den Jüngern, und sie verstehen immer mehr. Ihre Hoffnung ist nicht betrogen worden. Sie haben auf den Herrn vertraut – wenn auch nicht ohne Schwächen – und sie sind nun für alle Zeiten die Apostel des Herrn. Nun werden sie in alle Welt gesandt:
“Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.” (Mt 28,19).
Was damals in Jerusalem geschah, das gilt für alle Zeiten. Der Sohn Gottes hat die Menschheit erlöst – er ist “der Weg, die Wahrheit und das Leben” (Joh 14,6). Allen Menschen, ohne Ausnahme, soll es verkündet werden. Der himmlische Vater hat “die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat” (Joh 3,16).
Alle sollen es wissen: Dieser, unser Herr Jesus Christus, der ans Kreuz geschlagen wurde, ist auferstanden und bereitet uns in der Ewigkeit die Wohnungen (Joh 14,2). Deshalb wird der Ruf nie verklingen:
“Der Herr ist auferstanden von den Toten! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!”