332. Kleine Vaterbetrachtung
“Solange der Mensch nicht in der Wahrheit lebt, kann er die wahre Freiheit nicht spüren.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Ohne Wahrheit kann es keine echte Freiheit geben, “denn nur der Sohn macht Euch frei”, ruft uns Jesus im Evangelium zu (Joh 8,36). In Übereinstimmung mit unserm Vater zu leben führt uns dorthin, wo die wahre Freiheit wohnt.
Für diese Freiheit sind wir geschaffen, damit wir mit unserem Willen, mit dem Herzen und mit ganzer Seele (vgl. Lk 10,27) der Wahrheit – die Gott selbst ist – zustimmen und in ihr leben.
Das ist dann die wahre Freiheit, wenn wir der erkannten Wahrheit zustimmen und ihr folgen. Außerhalb dieser Wirklichkeit wird dem Menschen immer etwas fehlen. Die Freiheit, die er auf verschiedenen Ebenen anstrebt, hat nur untergeordneten Charakter und kann nie die ganze Fülle besitzen. Es gilt: “Nur der Sohn macht Euch frei!”
Erinnern wir uns, daß der »Vater der Lüge« (vgl. Joh 8,44) den Menschen im Paradies täuschte, indem er durch eine Lüge den Eindruck erweckte, als ob Gott ihm etwas Wichtiges vorenthalten würde. Durch eine Lüge pervertierte er das Bild unseres liebenden Vaters; durch eine Lüge, mit der der Feind des Menschen bis zum heutigen Tage versucht, uns von Gott wegzuführen und das Vertrauen in unseren geliebten Vater zu zerstören.
Dieser Geist gaukelt dem Menschen eine Freiheit vor, die geradezu im Gegensatz zur wahren Freiheit steht, denn sie will ihn versklaven. Lüge und Irrtum führen in die Sklaverei.
Wendet sich der Mensch aber aufrichtig unserem himmlischen Vater zu, dann wird dieser ihm einen Strahl seines Lichtes schenken und er wird einen ersten Geschmack von wahrer Freiheit bekommen. Geht er diesen Weg weiter und beginnt in der Wahrheit zu leben, dann wird er die echte Freiheit immer mehr spüren und sie wird tief in ihn eindringen. In dem Maß, wie Liebe und Wahrheit – also der Herr selbst – sein Leben bestimmen, in dem Maß wächst die wahre Freiheit und er geht als vom Herrn Befreiter seinen Weg.