321. Kleine Vaterbetrachtung
“Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.” (Joh 10,29)
Diese Zusage des Herrn gilt für alle Zeiten.
In der sicheren Hand unseres Erlösers, in die uns der himmlische Vater hineingelegt hat, können wir aufrichtig durch diese Zeit gehen und auch den Gefahren auf unserem Weg in der rechten Weise begegnen. Diese sind nie so, daß sie wirklich über uns Macht gewinnen könnten, selbst wenn es äußerlich so aussehen mag. Denken wir an den Triumph unseres Herrn am Kreuz: Die Mächte der Finsternis glaubten, einen Sieg zu errungen zu haben. Doch war es die Stunde ihrer Niederlage.
Niemand kann uns der Hand des Vaters entreißen, nur wir selbst können die uns von Gott dargereichte Hand zurückweisen. Bis zum letzten Moment bleibt sie ausgestreckt, damit wir sie in Dankbarkeit umfangen.
Leben wir als wahre Kinder Gottes, dann gilt dieses Wort in vollem Umfang und in allen Situationen. In der Liebe unseres Vaters leben wir in der letzten und wahren Freiheit und Sicherheit, die niemand anderes geben, und die auch niemand nehmen kann. Wir brauchen sie für unseren Dienst, besonders in einer feindseligen Umgebung. Ein solcher Umstand darf uns nicht entmutigen. Wenn wir das obige Wort in der Tiefe unserer Seele aufnehmen, dann gibt es unserer Seele Mut und Kraft.
Handeln wir in diesem Mut, dann schenkt uns Gott die Gabe der Stärke. Die Seele wacht immer mehr aus ihrer Verzagtheit auf, in die sie so leicht bei der scheinbaren Übermacht des Bösen geraten kann. Sie erinnert sich in den für sie scheinbar oder tatsächlich bedrohlichen Situationen konkret an das Wort Jesu und wiederholt es im Herzen:
“Niemand kann sie (mich) der Hand meines Vaters entreißen!”
Das ist die Wahrheit! Und sie wird sich durchsetzen, weil der Vater immer sein Wort erfüllt und alles auf sein Ziel hin lenkt.