329. Kleine Vaterbetrachtung
“Nie sollen Liebe und Treue dich verlassen, binde sie dir um den Hals,
schreib sie auf die Tafel deines Herzens” (Spr 3,3)
Göttlich-väterliche Mahnungen weisen uns den Weg.
Nie sollen wir den Weg der Tugend vernachlässigen und immer wieder auf ihn zurückkehren, wenn wir auch nur ein Jota von ihm abgewichen sind.
Nach jeder Niederlage gilt es wieder aufzustehen und weiterzugehen. Das ist die Treue, die der himmlische Vater anmahnt. Denken wir an Jesus, der auf dem Weg nach Golgotha drei Mal unter der schweren Last gefallen und wieder aufgestanden ist, wie wir es im Kreuzweg betrachten –, um die Aufgabe, die ihm der Vater anvertraut hat, zu Ende zu führen.
In Treue gilt es unsere Berufung zu leben.
“Binde sie Dir um den Hals”, heißt es in diesem Heiligen Wort. Damit ist gemeint, daß wir nie vergessen und uns immer daran erinnern sollen, welcher der rechte Weg ist. Wir Menschen vergessen leicht, was wir uns an Gutem vorgenommen haben und müssen daran erinnert werden.
Alle Hilfsmittel dazu sind willkommen, alle Erinnerungsstützen, jede Art von hilfreicher Disziplin, um uns auf dem rechten Weg zu halten. Besonders aber gilt es den Heiligen Geist anzurufen und ihn zu bitten, uns an das zu erinnern, was wir nach dem Willen Gottes zu tun haben.
“Schreibe sie auf die Tafel Deines Herzens!” Das bedeutet, diese wunderbaren Werte der Treue und Liebe zutiefst zu verinnerlichen. Immer sollen sie vor unserem geistigen Auge stehen und sich tief in unser Herz einbrennen, bis die Liebe entzündet und die Treue gewachsen ist.
Tag für Tag brauchen wir dazu die »heilige Nahrung« – die Meditation des Wortes Gottes. Wiederholen wir die heiligen Worte wie die Gottesmutter Maria, betrachten wir ihr Beispiel und bitten wir den Herrn um seinen Beistand! Damit binden wir uns in der Liebe an ihn und er wohnt in unserem Herzen.