“Laß Dich niemals entmutigen! Wir schauen auf dich und lassen nicht mehr geschehen, als du in uns zu tragen vermagst”. (Inneres Wort)
Es gibt Situationen auf unserem Weg der Nachfolge, in denen wir diesen Zuspruch besonders benötigen. Unser Vater läßt manchmal, vielleicht auch öfter, Dinge zu, die für uns schwer zu bewältigen sind. Das kann im persönlichen Bereich geschehen, aber auch in der Welt und in der Kirche. Es sind Kreuze, die wir zu tragen haben, deren Sinn sich uns nur schwer erschließt und die wir nur im Glauben tragen können.
Die Versuchung ist groß, sich entmutigen zu lassen. Dann hätte allerdings die Versuchung schon eines ihrer Ziele erreicht. Ein entmutigter Kämpfer für den Herrn kann leichter davon abgehalten werden, das zu tun, was er unter diesen schwierigen Umständen für das Reich Gottes tun kann. Es gilt, das Kreuz aus der Hand Gottes anzunehmen, es tragen zu lernen, um es fruchtbar werden zu lassen. Darum dürfen wir den Herrn immer bitten.
Was kann uns noch helfen?
Es ist der zweite Teil unseres Wortes, mit der so liebevollen Zusage, daß der Vater uns in der Not des Kreuzes sieht und daß wir nur das zu tragen bekommen, was wir auch zu tragen vermögen.
Daran können wir festhalten, wenn wir den Eindruck haben, daß uns die Schwierigkeiten übersteigen. Es ist ein Festhalten, das mit einem »nackten Vertrauensakt« verbunden ist, ohne daß wir schon verstehen, warum der Herr dieses Kreuz zugelassen hat. Irgendwann später wird es uns aufgehen und wir werden dankbar erkennen, daß der Herr es zu unserem Heil zugelassen hat.
In der Zwischenzeit aber kann das Kreuz große Frucht bringen, wenn wir es vertrauensvoll tragen, auch wenn es uns schwerfällt, und uns nicht entmutigen lassen. Es ist ein Mittragen des Kreuzes unseres Herrn, und daraus wächst die Größe der Frucht. Und wir werden erkennen, daß die Zulassung von Kreuzen zur Liebe unseres Vaters dazugehört und uns reifen läßt.