345. Kleine Vaterbetrachtung
“Mit Dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.” (Ps 18,30)
Unser Vater schenkt uns den Mut, mit ihm auch große Dinge zu tun.
Nicht selten wollen sich auf dem Weg des Herrn »Mauern und Wälle« aufbauen, die uns mutlos machen könnten: unüberwindlich scheinende Hindernisse, Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, Unglück, vielleicht auch konkrete Anfeindungen.
Wenn wir verzagen, dann herrschen die Schwierigkeiten über uns. Fassen wir jedoch Mut im Vertrauen auf den Herrn, dann stellen wir uns und kämpfen. Wir fangen an, die »Mauern und Wälle« zu erstürmen und zu überspringen.
Gott rüstet uns zu mit all dem, was wir für den Weg der Nachfolge Christi brauchen. Unser Leben und Handeln aus dem Glauben soll sich nicht nur darin erschöpfen, daß wir uns vom Bösen fernhalten. In diese oft so trostlose Welt will unser Vater sein Licht hineintragen, und das stößt auf Widerstand. Wenn wir als »Kinder des Lichtes« leben (vgl. Eph 5,8), also seine Boten sind, dann treffen wir auf dieselben Umstände, wie Jesus sie angetroffen hat: “Das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen.” (Joh 1,5)
So beruft unser Vater die Seinen, in dem Kampf zwischen den Kindern des Lichtes und den Söhnen der Finsternis an der Seite seines Sohnes zu stehen. Mit ihm sollen die Wälle erstürmt werden, welche die Menschen davon abhalten, unseren Vater zu erkennen. Mit ihm überspringen wir die Mauern, welche die Mächte der Finsternis errichten, um die Menschen zu versklaven.
Das braucht Mut und den Geist der Stärke. Die Festungen des Fürsten der Finsternis sollen auf allen Ebenen geschleift werden. Das geschieht durch den, von dem es heißt: “als Sieger zog er aus um zu siegen” (Apk 6,2b), “gerecht richtet er und führt er Krieg” (Apk 19,11b) und “die Heere des Himmels folgen ihm auf weißen Pferden” (Apk 19,14).
In diese Schar des Lammes will der Vater uns einreihen. Welche Ehre!