228. Kleine Vaterbetrachtung
“Meine Liebe ist unendlich viel größer als Deine Schuld.” (inneres Wort)
Auch das Dunkel der Schuld nimmt unser Vater in den Dienst, um sein Licht zu schenken.
Das Dunkel in der Seele und in der Welt kann viele Ursachen haben. Nicht selten jedoch kommt es von der Sünde und ihren Auswirkungen. Aber selbst dieses Dunkel kann Gott durch sein barmherziges Heilshandeln verwandeln, wenn es zu ihm hin geöffnet wird.
Auf der persönlichen Ebene wird das leicht verständlich: Die Erfahrung des Abgrundes der Sünde vermag eine umso tiefere Hinwendung zu Gott hervorzurufen und große Dankbarkeit für seine Güte zu erwecken.
Schauen wir auf den Heiligen Paulus: Nach seiner Bekehrung hat er mehr gearbeitet als alle anderen Apostel (1 Kor 15,10). Sicherlich hat er nie vergessen, daß er Jesus in seinen Jüngern verfolgt hatte, den er jetzt mit Vollmacht verkündete. Dies mag ihm auch Antrieb für seinen unermüdlichen apostolischen Dienst gegeben haben.
Das Dunkel seiner Verblendung war von ihm gewichen und verwandelte sich durch die Gnade Gottes in ein helles Licht für die Verkündigung des Evangeliums. Aus einem erbitterten Verfolger wurde der große Völkerapostel, als unser Vater ihm die Schuppen von den Augen fallen ließ (Apg 9,18).
Gottes Liebe war größer als seine Schuld. Sie hat ihn aus dem Dunkel ins helle Licht geführt.
Unser Vater läßt die Menschen nicht fallen, auch wenn sie das Dunkel selbst verursacht haben. Gerade in diesen schweren Zeiten ruft er die Menschen zur Umkehr und läßt sie verstehen, daß seine Liebe größer ist als ihre Schuld.
So kann der Herr auch das Dunkel dieser Zeit nutzen, um die Welt und die Kirche noch mehr anzusprechen, damit sie sich von ihren Irrtümern befreien und seine Liebe annehmen!