MEIN LICHT VERTREIBT ALLE DUNKELHEIT

“Mein Licht vertreibt alle Dunkelheit, bis es dir wehtut, auch nur den geringsten falschen Gedanken zu haben.(Inneres Wort)

Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Unser Vater ist die Liebe (1 Joh 4,8b). Wenn die Liebe in unsere Herzen ausgegossen ist und wir uns auf sie einlassen, kann es nichts mehr geben, was dieser Liebe entgegensteht. So geschieht die Reinigung des Herzens.

Unsere Seele – “gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht(Apk 8,14)erhebt sich zu ihrer wahren Größe und Schönheit. Sie jauchzt in Gott, und beginnt zugleich, unter sich selbst zu leiden. Doch das ist ein heilsames und wertvolles Leiden, denn getroffen von der Liebe Gottes, will sich die Seele nicht mehr in die dunklen Sphären ihrer sinnlichen und geistigen Begierden hineinziehen lassen. Es ist ein Leiden aus Liebe.

Nichts will die Seele mehr, als dem Vater in allem zu gefallen, und sie stöhnt unter ihren noch nicht überwundenen schlechten Neigungen. So wird sie empfindsam, daß ihr geistig schon jeder ungute Gedanke Schmerzen bereitet.

Aber die Liebe des Herrn richtet sie immer wieder auf und tröstet sie. Sie weiß, daß es dem Herrn gefällt, wenn sie nach einem neuen Herzen verlangt. Sie weiß, daß Gott all ihre Mühen sieht und versteht, daß es ein Leiden aus Liebe ist. So kommt nicht Bitterkeit und Verzweiflung auf, sondern nur das Verlangen, mehr lieben zu können – lieben wie der Herr selbst! Sie versteht auch, daß es der Heilige Geist ist, der diese Umwandlung in ihr vollzieht. Sie begreift, daß sie erst unter ihrem bösen Herzen leiden muß, um dann auf Knien um ein neues Herz zu flehen.

Das alles macht sie wachsam. Sie legt alle Leichtfertigkeit ab. Die Seele dankt dem Herrn, daß er so gnädig ist, sie bis in die letzten Tiefen zu reinigen und sie damit auch auf die Ewigkeit vorzubereiten. Sie dankt ihm angesichts ihrer Schwachheit für sein unendliches Erbarmen, das sie auf ihrem Weg erfährt. Die Seele merkt, daß unser Vater in ihr den Sieg der Liebe herbeiführen möchte. Sie setzt sich ihm zu Füßen, um ihm aufmerksam zuzuhören (vgl. Lk 10,39).