402. Kleine Vaterbetrachtung
“Oh, mein Gott, wenn meine Zunge nicht in jedem Augenblick sagen kann, daß ich Dich liebe, so will ich wenigstens, daß mein Herz es wiederhole, so oft ich atme!” (Heiliger Pfarrer von Ars)
Dieser Heilige war eine liebende Seele, welche dem Herrn die ganze Antwort der Liebe schenken wollte: ein wahres Vorbild für alle Priester! Sein Herz verzehrte sich nach Gott. Am liebsten wäre er in ein kontemplatives Kloster eingetreten, um dieser Liebe ihren ganzen Ausdruck zu geben. Doch Gott hatte etwas anderes mit ihm vor. Der Pfarrer von Ars verbrachte Stunde um Stunde im Beichtstuhl und diente auf diese Weise dem Herrn und dem Heil der Seelen.
Deutlich zeigt er uns sein brennendes Herz. So stark kann der Heilige Geist in uns gegenwärtig werden und uns zu einer derart überwältigenden Liebe führen, daß wir nichts anderes mehr wollen, als für diese Liebe zu leben.
Wenn wir an die Liebe denken, welche unser Vater zu uns hat, dann braucht uns dies nicht wirklich zu überraschen. Tritt der Vater in unser Herz ein und wir lassen es gerne geschehen, dann vermag seine Liebe alles Eis wegzuschmelzen, das sich um unser Herz gebildet haben mag.
“Glühen ist besser als wissen!” sagte der Heilige Bernhard von Clairvaux, und wir können unseren Vater darum bitten, ein brennendes Herz zu bekommen, damit so wunderbare Worte wie sie vom Heiligen Pfarrer von Ars niedergelegt sind, auch aus unserem Herzen aufsteigen können. Hören wir ihm nochmals zu, den die Liebe Gottes so sehr erfaßt hat:
“Ich liebe Dich, du unendlich liebenswerter Gott, und ich würde lieber sterben aus Liebe zu Dir, als einen Augenblick zu leben, ohne Dich zu lieben.”