MAN LIEBT NIE GENUG!

“Man findet, daß man nie genug liebt. – Ja, das ist wahr! Man liebt nie genug!” (Charles de Foucauld)

So ist es, denn die Liebe ist unendlich und wir finden sie in ihrer Vollkommenheit nur in Gott.

Es ist sehr hilfreich, wenn wir merken, daß wir nie genug lieben, ohne deshalb in zerstörerische Selbstzweifel zu verfallen. Diese Wahrnehmung wird zu einer wertvollen Selbsterkenntnis, denn wir machen uns in der Konsequenz auf den Weg zur Quelle der Liebe. Wir beginnen, immer mehr danach zu verlangen. Dabei stoßen wir auf die Begrenzungen unseres Herzens. Sie tun uns nun weh und wir leiden, daß wir noch nicht so lieben, wie es sein könnte.

Was ist zu tun?

Zunächst gilt es, einen Willensakt zu vollziehen und uns nicht mit unserem engen und verschlossenen Herzen abzufinden. Dazu gehören Schritte der Demut.

Wir lieben längst noch nicht genug! Aus eigener Kraft können wir nicht so lieben, wie es das Evangelium von uns möchte.

Das führt uns dazu, unseren Vater um seine Liebe zu bitten. Nicht nur einmal, sondern immer, wenn wir an unsere Grenzen stoßen und darüber hinaus. Ohne Zweifel wird Gott diese Bitte mit Freude erhören.

Und wir? Wir bringen unserem Vater mit Ausdauer all das, was in unserem Herzen nicht der Liebe entspricht. Damit verbinden wir die Bitte an Gott, genauer zu erkennen, wo wir uns der Liebe noch verweigern und uns ihrem Anspruch entziehen.

So wird die Liebe zum Thema. Die Sehnsucht nach einem neuen Herzen wächst – nach einem Herzen, das lieben kann wie Gott. Und unser Vater möge das Herz aus Stein aus unserer Brust nehmen und uns ein neues Herz schenken.

So wird sich etwas in uns verwandeln. Wir werden fähiger zu lieben. Es fällt uns leichter und wir müssen uns nicht mehr dazu zwingen. Dennoch bleibt, daß man meint, nie genug zu lieben. “Ja, das ist wahr: Man liebt nie genug!” Das macht uns aber nicht traurig, sondern wird zur Einladung, in der Liebe zu wachsen.