JESUS PREIST DIE WEISHEIT DES VATERS

466. Kleine Vaterbetrachtung

“Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.” (Mt 11,25)

Man spürt, wie wohlgefällig es dem Herrn ist, daß der Vater so weise handelt.

So wie wir schon den Vater – wenn wir ihn Tag für Tag mehr kennen- und lieben lernen – ob seiner Weisheit preisen, gilt das noch viel mehr für Jesus, denn als der geliebte Sohn Gottes kann er unseren himmlischen Vater noch ganz anders verstehen. Ihm erschließt sich die Herrlichkeit des Vaters in der ganzen Fülle, ohne jene Grenzen, die uns Menschen gesetzt sind.

So preist er seinen und unseren Vater und spricht ihn als den “Herrn des Himmels und der Erde” an. Jesus lädt uns ein, in der Weise, wie er es tut, in den Lobpreis der Herrlichkeit Gottes einzustimmen. Das ist eine sehr liebevolle und innige Einladung, denn wer könnte uns den Vater besser zeigen, uns tiefer seine Güte offenbaren, uns mehr in den Innenraum des Herzens Gottes führen als “der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht” (Joh 1,18)?

Es ist die Zärtlichkeit unseres Vaters, oft gerade die in den Blick zu nehmen, die vor der Welt nichts gelten. Ihnen – und Er kennt ihr Herz – vertraut er seine Weisheit an. Wie oft habe ich schon erlebt, daß ganz einfache Menschen die Dinge oft viel schneller und direkter begreifen als jene, die sich in »spitzfindigen Denkgeflechten« verlieren und nicht zum Wesentlichen vorstoßen?

Jesus weiß und sieht dies. Das erweckt in ihm den Lobpreis, daß Gott es so gemacht hat, damit sich keiner vor ihm rühmen kann. Und in der Tat: Wer weiß denn schon von sich aus etwas über die Weisheit Gottes zu sagen, wenn er es nicht von Gott her erkennt?

Und wo liegt der Unterschied zwischen dem, der weise ist, und jemand, der sich für weise hält?

Der Erste weiß, daß er es von Gott empfangen hat, der Zweite hält sich törichterweise selbst für klug.