159. Kleine Vaterbetrachtung
“Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten, über dir wacht mein Auge” (Ps 32,8).
Die Wege unseres Vaters sind vollkommen; niemals gehen wir fehl, wenn wir auf seine Unterweisungen hören und sie befolgen.
Wie könnte es anders sein? Unser Vater, der uns geschaffen, erlöst und in sein ewiges Reich berufen hat: sollte er die Seinen nicht auf sicheren Pfaden führen? Das ist undenkbar, denn Gott ist treu und in unsagbarer Liebe uns zugetan. Nie würde er seine Liebe verraten oder gar mit uns und unserer Zuneigung spielen. In seinem Sohn hat er uns den sicheren Weg zu ihm geöffnet (Joh 14,6). Hat dieser nicht am Kreuz seine unübertreffliche Liebe bezeugt? Hat er, als die Menschen seine Liebe verraten haben, nicht mit noch größerer Liebe geantwortet? Hat er nicht seine Kirche als Lehrerin für alle Völker eingesetzt?
All das hat unser Vater in seiner Liebe getan und ist in seinem Sohn selbst zum Weg geworden (vgl. Joh 14,6). So wie er sein Volk Israel mit starker Hand aus Ägypten befreit und durch die Wüste ins gelobte Land geführt hat, so befreit der Herr alle Menschen aus der Sklaverei der Sünde und der Tyrannei Satans und führt uns, wenn wir auf ihn hören, durch diese Zeit in unsere Ewige Heimat.
Das gütige Auge Gottes wacht über uns Menschen und nichts entgeht ihm. Alles, was uns Menschen betrifft, ist ihm wichtig. Nichts ist ihm zu gering, als daß er es nicht in seiner liebenden Obhut bedenken würde. Wie eine Mutter ihr kleines Kind nie aus den Augen und dem Herzen entläßt, so sorgt sich unser Vater um uns. “Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, der Herr nimmt mich auf ” (vgl. Ps 27,10).
Mitten durch unruhige Zeiten führt der Herr die Seinen auf sicheren Pfaden und begleitet sie Tag und Nacht. Niemand kann sie seiner Hand entreißen (Joh 10,27), und sie können sicher sein: Immer wird der Herr sie führen und unterweisen. Nie wird sein Rat ausgehen. Wenn sie nach ihm rufen, wird er sie erhören (Ps 33,5).