ICH BEHÜTE DICH WIE MEINEN AUGAPFEL

“Hab keine Angst, mein Sohn, ich behüte dich wie meinen Augapfel.(Inneres Wort).

Ohne Zweifel drohen dem Menschen in diesem Leben viele Gefahren, sowohl von innen als auch von außen. Im Grunde genommen ist er nirgendwo wirklich sicher, wie sehr er auch daran arbeiten mag, sich Sicherheiten aller Art zu verschaffen. Auch ein natürlicher Optimismus bewältigt die Unsicherheit des irdischen Lebens nicht. Überall können ihn Umstände ereilen, auf die er nicht vorbereitet ist.

Deswegen sagt uns Jesus im Evangelium: “In der Welt habt Ihr Angst und fügt dann hinzu: “Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden(Joh 16,33).

Das heutige Wort der Betrachtung will uns die umfassende und liebende Sorge vermitteln, welche der Vater um uns hat, und uns jene Sicherheit schenken, die alle nur denkbaren Umstände miteinbezieht, die uns real Angst machen können. Es ist jedoch nicht nur eine von außen kommende Zusicherung des Herrn, sondern er verbindet seine Zusage unmittelbar mit der eigenen Person. Wir sind sein Eigentum und gehören so sehr zu ihm, daß alles, was uns bedrohen und Angst einflößen möchte, auf den Herrn selbst trifft.

Er selbst wird uns verteidigen, denn niemand kann uns seiner Hand entreißen (vgl. Joh 10,38). Wer würde es wagen, einer Löwin die Jungen wegzunehmen, über die sie wacht? Noch gewagter wäre es, uns – die wir der »Augapfel des Herrn« sind – der Obhut unseres himmlischen Vaters entreißen zu wollen. Deshalb können wir die Angst überwinden und uns in allen Situationen grundsätzlich in Sicherheit wissen. Der aufsteigenden Angst ist mit der Anrufung Gottes zu begegnen sowie mit den heilsamen Worten, die uns Gott durch die Heilige Schrift schenkt. Alles, was dazu dient, unsere Sicherheit in Gott zu finden, wird uns der Heilige Geist in Erinnerung rufen (vgl. Joh 14,26).

Jede im Herrn überwundene Angst schenkt uns mehr Sicherheit, daß wir unter der liebenden Wacht unseres Vaters leben und in der Zeit unseres vergänglichen irdischen Lebens dort verankert sind, wo niemand kommt, um zu stehlen und zu vernichten (vgl. (vgl. Joh 10,10). Gott behütet uns wie seinen Augapfel.