Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens

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Eph 1,3-6.11+12
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben.

Nicht umsonst ist das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens ein so bedeutsames Fest der Kirche, denn all das, was wir hier von unserer Vorherbestimmung hören, gilt in besonderer Weise für die  allerseligste Jungfrau Maria, die ihr Ja zum Willen Gottes gab und so unmittelbar in den seinen Heilsplan für uns Menschen hineingenommen wurde!
Maria ist das vollkommene Abbild der himmlischen Kirche, des neuen und siegreichen Jerusalem, ohne Fehl und Makel, unerreichbar für Leid und Tod. Deshalb heißt es in der Präfation: »Sie ist Urbild und Anfang der Kirche, der makellosen Braut deines Sohnes.«
So ist es für die Vorbereitung auf das Fest der Geburt des Herrn hilfreich, wenn wir in den kommenden Tagen einen Blick auf die Mutter dieses Herrn werfen! In ihr vermögen wir die Schönheit der unversehrten Schöpfung zu entdecken, denn dieses Fest der Unbefleckten Empfängnis stellt uns vor Augen, dass die heilige Jungfrau ohne den Makel der Erbsünde empfangen wurde und auch alle Gnaden ihres Sohnes erhielt!
Dieser Tag eignet sich für diejenigen, welche eine Weihe an die Jungfrau Maria vollzogen haben, diese bewusst zu erneuern! Weihe bedeutet, dass man in eine besondere Beziehung zur Jungfrau Maria eintritt, ihr den persönlichen Weg der Nachfolge Christi anvertraut, all die Verdienste der Anstrengungen in der Nachfolge Christi ihr übereignet, damit sie diese fruchtbringend für das Reich Gottes einsetzt und vieles mehr!

Das mag vielleicht für manche Hörer der Ansprachen, welche den katholischen Glauben nicht so gut kennen, fremd erscheinen! Vielleicht erschließt es sich ein wenig im Vergleich mit einer menschlichen Erfahrung!
Nehmen wir an, wir haben eine Mutter, die wir sehr lieben, und von deren Tugenden wir besonders überzeugt sind! Ihre Existenz ist für uns so wertvoll, dass wir auf bestimmte eigene Dinge verzichten, um ihr über das hinaus, was der kindlichen Liebe entspricht, unsere Zeit zu widmen! Wir könnten dann sagen, dass wir unserer irdischen Mutter unsere Zeit weihen! Dies mag etwas vermitteln, was wir gegenüber unserer himmlischen Mutter empfinden, die uns der Herr in Johannes als Mutter gegeben hat!
So mögen die kommenden Betrachtungen helfen, die Gnade Gottes, wie sie in der Jungfrau Maria wirksam ist, besser zu verstehen!
Heute werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Reinheit Mariens.
Maria ist nicht nur rein von der Erbsünde und somit im Urzustand des Erschaffens, wie es Eva war, sondern ihr ganzes Wesen hat sich auf Gott ausgerichtet, d.h. all ihre Gedanken, Worte und Werke waren von der Liebe Gottes durchdrungen. Deshalb konnte sie auf die Botschaft des Engels ihre wunderbare Antwort geben, und so wurde das Nein der Eva zu Gott – indem sie das Gebot übertrat – durch das Ja Mariens zum Willen Gottes überwunden. So wird sie auch mit Recht als die „neue Eva“ bezeichnet, wie man vom Herrn auch als dem „neuen Adam“ spricht!
Die Reinheit bezieht sich auf das Herz Mariens, denn es gab keine unreine, d.h. nicht auf Gottes Willen ausgerichtete Motivation in ihr. So entfaltet sich in ihr die ganze ursprüngliche Absicht Gottes mit seiner Schöpfung. In Maria können wir erkennen, welche Würde uns Menschen gegeben ist und worin unsere Berufung besteht: Gott zu verherrlichen und den Herrn in die Welt hinauszutragen.
Die Weihe an die Gottesmutter, die ja auch ein Versprechen in sich trägt, wird uns helfen, diese Reinheit zu erlangen, denn wenn wir ihr erlauben, ihre geistliche Mutterschaft auszuüben, dann wird sie den Heiligen Geist bitten, sein Werk in uns zu tun!