GOTTES SCHATZ IN UNS

Gott hat uns aus dem Nichts geschaffen. Nichts anderes als seine Liebe zu uns hat ihn dazu bewegt. Deshalb schuf er ihn nach seinem Bilde (Gen 1,27) und hat ihn mit großer Würde ausgestattet.

Im Vaterbüchlein wird es so vermittelt:

“Wenn ich aus dem Nichts, dem Staub, dem Element der Erde (Gen 2,7) einen Menschen erschaffe, schenke ich ihm etwas Großes, etwas, was von mir kommt: den Geist, die Seele. So ist der Mensch, wenn er auf Erden erscheint, bereits sehr groß, da er in sich jenen Schatz der Schönheit trägt, der von Gott, seinem Vater, stammt, der diese Seele göttlich macht.”

In diesem staunenswerten Geheimnis liegt die tiefste Würde unseres Daseins, welche Gott einem jeden schenkt. Wie sehr schmückt unser Vater die Seele des Menschen und welche Schönheit ist ihm zu eigen! Nicht selten entzücken uns gerade auch kleine Kinder! Wie edel ist ein Mensch, wenn er daran mitwirkt, diesen Schatz Gottes in sich zu entfalten und damit zum Mitarbeiter des Heiligen Geistes wird.

Unser Vater war sich nicht zu schade, den Menschen, der unter die Räuber geraten war, mit dem Blut seines geliebten Sohnes freizukaufen (vgl. 1 Kor 6,20). Mit unendlicher Geduld richtet er den Menschen wieder auf, heilt seine Wunden und vertraut ihn seiner Kirche an, damit sie ihm hilft, seine ursprüngliche Schönheit zurückzugewinnen und ihn sicher in die Ewigkeit führt.

Nichts hat unser Vater unterlassen, um sein Geschöpf zu adeln, um es zu seinem geliebten Kind zu erheben und es von Flecken und Runzeln zu befreien (vgl. Eph 5,27).

Nun liegt es an uns, in großem Vertrauen seinem Sohn nachzufolgen, auf den Heiligen Geist zu hören und als Kinder Gottes zu leben. Dann wird die Finsternis weichen und das Reich Gottes in uns erkennbar werden (vgl. Lk 17,21): zur Ehre unseres Vaters und zum Heil der Seelen.