Dieser einfache Satz ist von unauslotbarer Tiefe, denn er beantwortet die Suche des Menschen nach seiner wahren Identität und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung Gottes an uns Menschen für alle Ewigkeit.
Was könnte der Vater uns Größeres in die Wiege legen, als sich selbst in unsere Seele einzusenken und uns nach Seinem Bild zu formen? Wenn der Mensch sich nun auf die Suche nach Gott macht, die der Vater in ihn hineingelegt hat, entdeckt er Gott nicht nur im Zeugnis der Heiligen Schrift, in der Schöpfung, in Seinem Handeln in der Geschichte und in dem Licht, das er seiner Kirche anvertraut hat. Nein, der Mensch kann unseren Vater auch in sich selbst entdecken, wenn dieser Wohnung in einer Seele nimmt, die sich im Stand der Gnade befindet.
All das Gute, das der Mensch bei anderen oder auch bei sich selbst wahrnehmen kann, stammt von Gott und wird – wenn wir es verstehen – zu einer Verkündigung seiner Gegenwart, denn niemand, außer Gott allein, ist gut, (Lk 18,19).
Der Mensch, der sich der Gnade Gottes öffnet, kann nun daran mitwirken, daß sich das Bild Gottes in ihm formt. So kommen seine wahre Würde und Schönheit zum Vorschein. Es verwirklicht sich das Wort Jesu: “Seid vollkommen wie Euer Vater im Himmel!”