476. Kleine Vaterbetrachtung
“Denkt an die Wunder, die er getan hat, an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.” (1 Chr 16,12)
Die Heilige Schrift wird nicht müde, uns an die großen Taten Gottes zu erinnern und seine Weisungen zu preisen. In der Tat vergessen wir sehr leicht, was unser himmlischer Vater für uns getan hat, was er tut und was er tun wird.
In dem Vaterbüchlein beklagt Er, daß die Menschen ihn und seine Liebe vergessen haben und wir kennen das Wort Jesu, in dem er fragt, ob er wohl Glauben finden wird auf der Erde, wenn er wiederkommt (Lk 18,8).
Im Vaterbüchlein heißt es: “Warum habe ich Mose beauftragt, das Zelt und die Bundeslade zu errichten, wenn nicht deshalb, weil es mich brennend danach verlangte, wie ein Vater, ein Bruder, ein vertrauter Freund bei meinen Geschöpfen, den Menschen zu wohnen? Trotzdem haben sie mich vergessen.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Es geht darum, tief zu verinnerlichen, was unser Vater für uns tut, damit es sich in unsere Seele fest als Erinnerung einsenkt. Wie oft hat Gott uns schon aus schwierigen Situationen befreit! Und doch reagieren wir nicht selten so, als hätten wir das in der Tiefe unseres Seins gar nicht gegenwärtig. Wäre es nämlich anders, dann würde die lebendige Erinnerung an das Handeln Gottes, an sein Wort und seine Weisung, in uns seine Liebe vergegenwärtigen und wir könnten daraus Weisungen schöpfen, um die jeweilige Situation zu bewältigen.
Das Danken für all das, was wir empfangen, ist eine große Hilfe gegen unsere Vergesslichkeit, denn es verbindet uns mit dem Geber und vertieft die Beziehung zu unserem Vater. Dasselbe gilt, wenn wir häufig betrachten, wie seine Güte sich in anderen Menschen und in unserem persönlichen Leben zeigt.
Hilfreich ist es, immer den Heiligen Geist zu bitten, denn er ist die lebendige Erinnerung. Er erinnert uns an alles, was Jesus gesagt und getan hat (Joh 14,26). In einer vertrauten Beziehung zum Heiligen Geist wird es uns leichtfallen, uns an die Wohltaten Gottes zu erinnern.