353. Kleine Vaterbetrachtung
“Ich bin es, ja ich, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich fürchtest vor sterblichen Menschen, vor Menschen, die dahinschwinden wie Gras?” (Jes 51,12)
Unser Vater lädt uns ein, uns ganz auf ihn auszurichten und immer von Neuem uns seiner Gegenwart bewußt zu werden. Unsere Vergeßlichkeit ist es, die dazu führt, in bestimmten Lebenssituationen nicht an ihn zu denken. So geschieht es, daß wir uns von der jeweiligen Situation leicht bestimmen lassen, sie sogar über uns herrschen kann.
Eines der schwierigen Gebiete für uns ist die Menschenfurcht. Sie schüchtert uns leicht ein, und wenn wir ihr einmal verfallen sind, dann wird sie zu einer Art Götze, der unser Leben bestimmt.
Dem hält unser Vater sein Wort entgegen: “Ich bin es, ja ich, der euch tröstet!” und ruft uns so in die Realität. Alles steht unter seiner liebenden Herrschaft. Was auch immer geschehen mag – nichts ist seiner Herrschaft entzogen. Es gilt nur, sich dieser Realität zu erinnern und das Vertrauen auf den Herrn zu setzen, besonders dann, wenn vermeintliche oder tatsächliche Schwierigkeiten auf uns zukommen und uns bedrohen.
Besonders wichtig ist es, wenn wir uns vor Menschen fürchten. Die Angst vor ihnen kann sich zu einem riesigen Berg auftürmen, der unüberwindbar erscheint. Doch unser Vater erinnert uns an eine ganz schlichte Wahrheit: an die Begrenztheit und Vergänglichkeit des Menschen. Niemandem darf es gegeben sein, über uns zu herrschen aufgrund unserer Furcht vor ihm.
Die Erinnerung an unseren Vater hilft, daß er alles wieder ins rechte Lot bringen wird und sein Trost uns stärkt.