Finsternis bedeckt das Erdreich (ADVENT IN APOKALYPTISCHEN ZEITEN – Teil 2)

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Als Alternative zu der folgenden thematischen Reflexion empfehle ich aus meinem Archiv die biblische Betrachtung der Tageslesung unter folgendem Link: https://elijamission.net/2021/12/10/

“Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.” (Jes 60,2)

Wir dürfen nicht die Augen verschließen und die große Finsternis übersehen, welche das Leben der Völker verdunkelt. Wenn wir uns von dieser auch nicht verschlingen lassen dürfen und vermeiden sollten, uns ständig mit ihr zu beschäftigen, wäre es dennoch falsch, sie zu übersehen oder gar übersehen zu wollen.

Um mit der gegebenen Situation in der Welt richtig umgehen zu können, bedarf es einer rechten Wahrnehmung der Dunkelheit. Mit einer solchen Wahrnehmung muß eine gläubige Offenheit verbunden sein, mit dem Eingreifen Gottes nicht nur zu rechnen, sondern Gott auch mitten in der Finsternis am Werk zu sehen und zu vertrauen, daß unser Vater alles nach seinem Willen ordnen wird.

Als “ein Dunkel, das die Völker bedeckt (Jes 60,2) müssen wir den großen Glaubensabfall in den Völkern betrachten, welchen das Evangelium schon verkündet wurde. Sie waren es, die mit ihren Missionaren in allen Kontinenten die Träger des großen Werkes der Glaubensverkündigung waren. Jetzt scheint das Feuer erloschen zu sein, und die sich ausbreitende Apostasie wirkt sich auch verdunkelnd auf die Gesetzgebung der Völker aus.

Dann begegnen wir in der modernen Welt einer Gottvergessenheit ungemeinen Ausmaßes. Viele Menschen leben, als ob es Gott gar nicht gäbe. Je mehr die Missionare ihre Überzeugungskraft verlieren und sich dieser Welt anpassen, umso größer wird die Dunkelheit.

Steht jedoch nicht mehr die Begegnung mit dem lebendigen Gott im Mittelpunkt der Verkündigung und sind die Missionare nicht mehr davon geleitet, daß alle Menschen gerufen sind, den Glauben an Christus anzunehmen, dann bringen die Boten des Glaubens nicht mehr das Evangelium zu den Völkern, sondern sind stumm geworden. Die Völker erfahren dann nicht mehr “die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt (Jes 52,7), sondern sie sind alleingelassen.

Als Folgen des Glaubensabfalls und der Gottvergessenheit können wir wahrnehmen, daß das Leben des Menschen immer weniger als Geschenk Gottes verstanden wird, das ihm anvertraut wurde und für das er eines Tages Rechenschaft vor Gott ablegen wird. So kommt es zu den unbegreiflichen und zahllosen Abtreibungen unschuldiger Kinder im Leib der Mutter, welche in vielen Nationen wie selbstverständlich geworden sind so daß man sich sogar ein Recht daraus machen will.

Wenn wir noch die zahlreichen Ungerechtigkeiten, die Korruption, die Sittenlosigkeit und die vielen anderen Abweichungen von dem geraden Weg Gottes und seinen Geboten betrachten, dann steht diese Finsternis deutlich erkennbar vor unseren Augen.

Mit dem weitgehenden Glaubensabfall der christlichen Völker, und auch der erkennbaren inneren und äußeren Schwächung der Kirche, breitet sich ein antichristlicher Geist aus. Inzwischen begnügt er sich nicht mehr damit, christliche Positionen zu schwächen und zu versuchen die Welt nach anderen Kriterien zu gestalten, sondern er wird zunehmend aggressiv. Jene Menschen, die am Glauben festhalten und seine moralischen Werte noch hochhalten, drohen zunehmend ins Abseits zu geraten und müssen – geistig verstanden – in die Wüste ziehen.

“Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.

Wenn die Menschen die Gebote Gottes nicht halten, dann wählen sie den Weg des Todes. Schon auf dem Berg Sinai wurde das Volk Israel vor die Wahl gestellt:

“Siehe, hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor, nämlich so: Ich selbst verpflichte dich heute, den Herrn, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, Satzungen und Rechtsentscheide zu bewahren, du aber lebst (…). Wenn sich aber dein Herz abwendet und nicht hört, wenn du dich verführen läßt, dich vor anderen Göttern niederwirfst und ihnen dienst – heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt werden. (Dtn 30,15-18a)

Wählt die heutige Menschheit den Weg des Todes?

Jeder muß sich entscheiden!