Fest des Evangelisten Lukas: „Unbeirrt das Evangelium verkünden”        

Ein Hinweis: Heute habe ich für die Auslegung den Antwortpsalm vom Fest des heiligen Evangelisten Lukas gewählt. Eine Auslegung des Tagesevangeliums befindet sich im Archiv unter folgendem Link:  18. Oktober 2023 – ElijaMission

Ps 145,10-11.12-13ab.17-18

Danken sollen dir all deine Werke
und deine Frommen dich preisen.
Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden,
sollen sprechen von deiner Macht.

Sie sollen den Menschen deine machtvollen Taten verkünden
und den herrlichen Glanz deines Königtums.
Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten,
deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.

Gerecht ist der Herr in allem, was er tut,
voll Huld in all seinen Werken.
Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe,
allen, die zu ihm aufrichtig rufen.

 

Das Fest des heiligen Evangelisten Lukas ist eine Einladung, über den unendlichen Wert der Verkündigung des Evangeliums nachzudenken. Dies ist umso wichtiger, wenn wir uns bewußt machen, wie oft die Botschaft des Evangeliums – leider gerade auch von höchster kirchlicher Stelle – eine Verwässerung erfährt.

Wenn man sich die Aussage von Papst Franziskus vom 13. September 2024 in Singapur vor Augen führt, daß alle Religionen ein Weg zu Gott seien – und diese Aussage hat er später nochmals bestätigt -, dann sind dies sogar dem Evangelium und der Lehre der Kirche fundamental widersprechende Aussagen. Diese kann man weder annehmen noch umdeuten oder relativieren.

Die Verkündigung des Evangeliums ist nach den Aussagen der Heiligen Schrift ein Auftrag des Auferstandenen an die Apostel (Mt 28,19-20), damit die Menschen gerettet werden, denn in keinem anderen Namen unter dem Himmel ist das Heil zu finden (Apg 4,12).

Diesen Auftrag hat die junge Kirche angenommen und bis heute erfüllt. Dabei war immer klar, daß das Wort des Herrn: “Niemand kommt zum Vater, denn durch mich!” (Joh 14,6) auch so verstanden werden muß, wie es gesagt wurde. Der Heilige Geist hat die Führung in der Verkündigung übernommen und alle Missionare zu den größten Opfern beflügelt, um das Wort des Herrn bis an die Enden der Erde zu tragen und die Sakramente zu spenden. Unzählige Christen haben um des Bekenntnisses des wahren Glaubens willen ihr Leben gegeben und dadurch bezeugt, daß das Heil nur in Jesus Christus zu finden ist. Sie sollten den Menschen “deine machtvollen Taten verkünden und den herrlichen Glanz deines Königtums. Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.”

Die unübertroffene Tat Gottes ist es, seinen Sohn zur Erlösung der Menschheit zu senden, um durch seinen Sühnetod am Kreuz die Menschen von der Sünde loszukaufen und aus dem Machtbereich Satans zu befreien.

Wenn die Kirche dies nicht mehr mit aller Weisheit und Vollmacht verkündet, dann geht ihr göttlicher Auftrag verloren und sie beginnt sich in eine rein menschliche Institution oder – im schlimmsten Fall – in eine Art »Antikirche« zu verwandeln. Mit der authentischen Verkündigung des Evangeliums und allen daraus erwachsenden Konsequenzen ist und bleibt sie hingegen das Licht der Welt (vgl. Mt 5,14) – selbst wenn es von anderen Menschen abgelehnt wird.

Der Herr sendet aus, um das Evangelium zu verkünden, “ob gelegen oder ungelegen” (vgl. 2 Tim 4,2)! Es darf nicht so umgebogen werden, daß für jeden Menschen lediglich etwas Weisheit daraus zu schöpfen ist. Das reicht nicht! Das Evangelium führt zur Entscheidung: Folgen wir dem Sohn Gottes oder folgen wir ihm nicht?

Zweifellos darf mit der Verkündigung des Evangeliums weder physischer noch psychischer Zwang verbunden sein. Auch die Tugend der Klugheit und ein gewisses Einfühlungsvermögen stehen dem Verkünder des Evangeliums gut an, damit er an die Lebenswirklichkeit der Menschen sowie an ihre religiösen oder philosophischen Überzeugungen anknüpfen kann. Doch darf in ihm niemals das Feuer des Heiligen Geistes erlöschen, der alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit führen will (vgl. 1 Tim 2,4). Nichts anderes möchte der Geist des Herrn, der uns an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat (vgl. Joh 14,26). Er wird eifersüchtig darauf bedacht sein, daß das Evangelium nicht verfälscht wird und sich nicht etwa menschlicher Geist oder gar luziferische Täuschungen einschleichen und an die Stelle der Verkündigung der Wahrheit treten. Immer wird er uns den Kern der Botschaft des Evangeliums vor Augen stellen und uns auch an jenes Wort erinnern, das eine Scheidung der Geister herbeiführen kann:

„Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündet haben, der sei verflucht, wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel. Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, im Widerspruch zu dem, das ihr angenommen habt, der sei verflucht.”  (Gal 1,8-9)

Was wir brauchen, ist eine klare und liebende Verkündigung des Evangeliums an alle Menschen. Wenn ihnen die Wahrheit in der Kraft des Heiligen Geistes verkündet wird, werden sie vielleicht der Einladung des Herrn folgen!

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