295. Kleine Vaterbetrachtung
“Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.” (Joh 19,39)
Heute schauen wir gemeinsam mit unserem Vater und allen Gläubigen auf das Kreuz, an dem der geliebte Sohn hing. Dort, an diesem Kreuz von Golgotha, wird die Macht der Bosheit durch die sich offenbarende Liebe Gottes gebrochen. Es ist der Vater, der uns im Opfer seines Sohnes das wahre Leben schenkt; ein neues Leben, das nicht mehr schuldbeladen sich vor Gott verstecken muß (Gen 3,8). “Er hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib auf das Holz des Kreuzes getragen” (1 Petr 2,24) und wir sind frei!
Heute ist der »gute Freitag« (»good Friday«). Gott, der Gute, hat alles gut gemacht (vgl. Mk 7,37).
Es war ein unvorstellbar schwerer Weg für Jesus, die Sünde dieser Welt an das Kreuz zu tragen. Nur die Liebe konnte einen solchen Weg zurücklegen: Jesu Liebe zum Vater und zu uns Menschen.
Es war die unvorstellbare Liebe des Vaters, uns seinen geliebten Sohn zu senden, um uns zu erlösen und zu ertragen, was die Menschen ihm antun.
Es ist der Heilige Geist, die Liebe des Vaters und des Sohnes, der uns dieses unvorstellbare Geheimnis der Liebe aufschließt und es uns verstehen und verehren lehrt.
In dieses Geheimnis der göttlichen Liebe am Kreuz war die Mutter unseres Erlösers wie keine andere einbezogen. Ihre Liebe hielt stand unter dem Kreuz!
Es ist der »gute Freitag«, an dem wir Gott für seine Liebe danken und unsere Augen zum Kreuz erheben. Für immer ist es aufgerichtet, um uns verstehen zu lassen, wie weit die Liebe Gottes geht, welch schmerzhafte Wege sie zurücklegt, um uns zu retten.
Gott ist diesen Weg für uns gegangen.
Wir können uns aufrichten und leben!
“Es ist vollbracht!”