EIN SCHMERZ FÜR ALLE

“Es ist furchtbar, wenn der Mensch nicht umkehrt, und ein Schmerz für uns alle! (Inneres Wort)

Der Ruf zur Umkehr durchzieht die ganze Heilige Schrift und bleibt gültig bis zum Ende der Zeiten. Es ist unserem Vater wahrlich nicht gleichgültig, ob der Mensch seiner Bestimmung gemäß lebt oder sie verfehlt. Vielleicht haben wir Menschen uns schon ein wenig daran gewöhnt, daß die Welt so schlecht ist, und trösten uns in irriger Weise damit, daß es wohl schon immer so war! Aber denken wir auch daran, was es für unseren Vater bedeutet, wenn wir ihn durch ein Leben in Sünde und Gleichgültigkeit beleidigen?

Gewiß: Die Liebe unseres Vaters zu uns ist unermeßlich, wie sie sich besonders im Kommen seines Sohnes zeigt. Aber das heißt nicht, daß die Verfehlungen der Menschen dem Himmel nicht großen Schmerz bereiten würden. Ohne die persönliche Glückseligkeit zu schmälern, ist es dennoch ein Liebesschmerz, wenn der Mensch, der nach dem Bilde seines Schöpfers geschaffen ist, seine Schönheit verliert und zum Zerrbild der gefallenen Schöpfung mutiert.

Lucifer war einst ein prächtiger Engel. Was ist er heute? Ein gespenstischer Schatten seiner selbst!

Und der Mensch? Noch hat er die Gelegenheit umzukehren, noch steht ihm die Tür offen. Heute noch kann er die Stimme Gottes hören und umkehren. Heute noch kann es beginnen, daß er von seiner ihn entstellenden Sünde geheilt wird, und unser Vater vermag das verfremdete Antlitz wieder ansehnlich werden zu lassen. Noch heute kann er ein Bote des Lichtes werden und die Werke der Finsternis verlassen.

All das kann geschehen, wenn er umkehrt. Und im Himmel wird Freude herrschen (Lk 15,7)! Kehrt er aber nicht um, dann trauern die Engel um ihn und die Heiligen weinen, denn es ist furchtbar, wenn die Stunde der Gnade vorübergeht, ohne daß der Mensch sie nutzt! Das ist ein Schmerz für alle!