489. Kleine Vaterbetrachtung
“Göttlicher Vater, liebreiche Hoffnung unserer Seelen, alle Menschen mögen Dich erkennen, verehren und lieben!” (Erste Antiphon des Abba-Offiziums)
In dieser Antiphon ist das große Anliegen des Vaterbuches sehr gut zusammengefaßt. Sie kann zu einer ununterbrochenen Anrufung Gottes werden, damit er die Menschen zu dieser entscheidenden Erkenntnis führe.
Halten wir einen Moment inne: Was würde geschehen, wenn die Menschheit tatsächlich zu dieser tiefen Umkehr zu Gott gelangen würde?
Es ist leicht zu beantworten! “Der wahre Friede würde auf die Menschen wie erquickender Tau herabkommen, denn dort, wo Gott ist, gibt es keinen Krieg.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Ein Friede würde eintreten, der von Gott kommt, so wie Jesus ihn seinen Jüngern verheißen hat: “Meinen Frieden gebe ich euch, nicht wie die Welt ihn gibt” (Joh 14,27). Die Menschen würden sich – mit dem Geist des Herrn beschenkt – als Kinder des einen Vaters und als Brüder verstehen und lieben lernen. Es würden sich die Verheißungen erfüllen, welche die Propheten uns schon vor langer Zeit gegeben haben.
“Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. Kuh und Bärin nähren sich zusammen, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frißt Stroh wie das Rind (…). Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie die Wasser das Meer bedecken. (Jes 11,6b.-7.9)
Ist das nur ein Traum, ein frommer Wunsch, eine vage Erinnerung an das Paradies? Nein, es ist ein Wort Gottes! Es geht um das, was Gott für uns Menschen vorgesehen hat und uns schenken will, um die Wirklichkeit Gottes!
Diese Wirklichkeit wird dann eintreten, wenn sich das obige Wort erfüllt. Dann verwandelt sich dieses »Jammertal« in einen Ort der Anbetung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und die Frucht des Gebetes wird der wahre Friede sein.