“Sei meiner Liebe gewiß! Sie ist unzerstörbar.” (Inneres Wort)
Der tragende Grund, auf den wir unser ganzes Leben in Zeit und Ewigkeit bauen können, ist die feste Zusage der Liebe Gottes. Diese Liebe ist gegenwärtig, in welcher Situation wir uns auch befinden, um uns zu stärken, zu trösten und aufzurichten.
Die Gewißheit dieser Liebe wächst uns im Glauben zu und wird auf dem Weg der Nachfolge des Herrn immer mehr verinnerlicht. An dieser Liebe gilt es festzuhalten und sich nicht durch innere oder äußere Bedrängnisse verwirren zu lassen. Wo immer diese Liebe in uns selbst oder durch äußere Umstände in Frage gestellt wird, handelt es sich um Versuchungen, die das Fundament, auf dem wir stehen, angreifen wollen. Diesen Versuchungen müssen wir widerstehen, auch wenn unser inneres Empfinden uns etwas anderes vermitteln will. Wir setzen ihnen entgegen: “Danke, Herr, daß Du mich liebst”.
Es ist unerlässlich, die Liebe zu pflegen. So wie es für die eheliche Liebe notwendig ist, sich Zeit zu nehmen, um dem anderen nicht nur in der gemeinsamen Aufgabe und Pflichterfüllung nahe zu sein, sondern auch im vertrauten »Du der Liebe«, so gilt dies auch für die Liebe zu Gott. Unser Vater ist gerne mit uns allein, um die Besonderheit seiner göttlichen Liebe und die Zärtlichkeit des innigen Austausches der Liebe tief in unsere Herzen einzusenken. In diesen Momenten schenkt der Vater uns seine Aufmerksamkeit, als wären wir allein auf der Welt und der einzige Mensch, den er liebt, so wie Mann und Frau alles um sich herum vergessen können, wenn sie neu in der Liebe zueinander erwachen.
Gerade diese innigen Momente der Kontemplation sind es, die unsere Seele in der Gewißheit festigen, daß Gott uns liebt, in der Gewißheit, daß diese Liebe unzerstörbar ist und daß nur wir sie zurückweisen können, wenn wir den Stand der Gnade verlassen.