DIE UMWANDLUNG DES HERZENS

“Ecce enim veritátem dilexisti (Ps 51,8)

“Die Wahrheit eines Herzens hast Du lieb!” (Ps 50,8)

Wir kennen das Wort des Propheten Jeremia über die Tücke des Herzens: “Arglistig ohnegleichen ist das Herz und unverbesserlich. Wer kann es ergründen? Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu geben nach seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten” (Jer 17,9)

Und noch deutlicher spricht es der Herr aus: “Von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein” (Mk 7,21-23).

Das obige Psalmwort wirkt dieser negativen Bestandsaufnahme über unser Herz entgegen. Unser Vater möchte ein wahres Herz, ein Herz, das sich ihm zuneigt, ein lauteres Herz, das keine Falschheit in sich duldet, ein Herz, das nach seinem Herzen gebildet ist. Er will nicht ein Herz aus Stein, sondern ein Herz aus Fleisch, das er selbst uns schenkt (vgl. Ez 36,26), ein wahrhaftiges Herz …

In der Gnade Gottes kann sich unser Herz in einen Tempel der heiligen Dreifaltigkeit verwandeln. Dann ist es der Heilige Geist, der unser Herz reinigt und erhellt, und die Wahrheit ist in unser Herz eingezogen. Sie duldet keine Arglist. All das Böse, das im Inneren aufsteigen will, kann im Licht Gottes nicht bestehen. Der innere Tempel wird gereinigt. Je intensiver diese Reinigung geschieht, desto mehr sehnt sich das gereinigte Herz selbst danach, in der Wahrheit zu leben. Es will nicht mehr im Halbdunkel bleiben, nicht mehr den eigenen Vorteil suchen und nicht mehr als etwas erscheinen, was es gar nicht ist.

Unser Vater hat das Herz in Liebe angeschaut. Es ist zur Wahrheit erwacht und verwandelt in ein empfängliches Herz, dem Gott nun seine ganze Liebe schenken kann. Mehr noch: Es wird zu seinem eigenen Herzen. So ist unser Vater!