470. Kleine Vaterbetrachtung
Das Erbarmen des himmlischen Vaters läßt Ihn unsere ganze Wirklichkeit umfassen. Es ist die wunderbare Existenz als Menschen, die Er uns als unser Schöpfer schenkt und die wir in seiner Gnade ganz leben sollen. Immer lädt er uns ein, aus seiner Hand alles zu empfangen, damit wir ein Leben führen können, welches unserer Berufung entspricht. Immer schon hat unser Vater an uns gedacht; und als der Zeitpunkt kam, als er uns ins Dasein rief, sprach er aus Liebe zu uns sein schöpferisches “Ja”. Wären wir uns dessen mehr bewußt, dann würde in unserem Herzen immer jener Friede wohnen, den Gott schenkt.
Doch erbarmt sich der Vater auch unserer Schwächen. Wie gut kennt er unsere Begrenzungen und Unvollkommenheiten, die Lasten, die wir zu tragen haben, unsere schlechten Neigungen und Sünden.
So hat er uns den Weg geöffnet, wie wir immer wieder in die ganze Liebe zurückkehren können, wenn wir uns verfehlt haben: “Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken” (Mt 11,28), ruft uns Jesus zu. Er will unseren Seelen Ruhe schenken.
Im Vaterbüchlein läßt Er uns wissen:
“Ich kann die Schwäche meiner Kinder verstehen. Deshalb bat ich meinen Sohn, ihnen Mittel zu schenken, um sich nach ihren Sündenfällen wieder zu erheben. Diese Mittel werden ihnen helfen, sich von ihrer Sünde zu reinigen, sodaß sie wieder Kinder meiner Liebe werden. Diese Mittel sind hauptsächlich die sieben Sakramente und ein sehr bedeutendes, wichtiges Mittel ist vor allem das Kreuz, denn es wird euch trotz eurer Sündenfälle retten, es ist das Blut meines Sohnes, das sich jeden Augenblick über euch ergießt, vorausgesetzt, ihr nehmt es an und zwar sowohl durch das Sakrament der Buße, als auch durch das Heilige Opfer der Messe.”