“Man muß Gott beim Herzen zu packen verstehen: Das ist seine schwache Seite.” (Thérèse von Lisieux)
Heute stoßen wir auf dieses Wort der kleinen Therèsé von Lisieux, einer äußerst liebenswürdigen Heiligen. Sie gibt uns den Rat, unseren Vater »beim Herzen zu packen«, ihn in seiner Liebe und mit unserer Liebe anzusprechen.
Das ist in der Tat ein königlicher Weg, weil wir damit Gott »mitten ins Herz« treffen. Wie könnte sich unser himmlischer Vater dem entziehen, wenn wir ihn in Liebe suchen und vertrauensvoll auf seine Liebe bauen!
Ganz gewiß ist es das, was er von uns möchte! Im Vaterbüchlein von Madre Eugenia spricht unser Vater an einer Stelle von der falschen Ehrfurcht, die ihm die Menschen entgegenbringen. Diese falsche Ehrfurcht, so sagt er, “…ist eine Mißachtung meiner väterlichen Liebe zu Euch und verwundet mich am empfindsamsten Teil meines Herzens.”
Wenn wir dieses Wort in den Kontext unserer Betrachtung stellen, würde es im Umkehrschluß heißen, daß wir durch die rechte Ehrfurcht und Liebe zu ihm den Vater erkennen können, wie er ist und was er wirklich ist: unser liebender Vater!
Damit sind wir in der Mitte seines Herzens angekommen und können es sogar trösten, denn es ist dieser freie Zugang zu seinem Herzen, den Gott uns schenken will, damit wir aus der Fülle seiner Liebe alles schöpfen können, was er für unseren Weg vorgesehen hat. Wir haben die »schwache Seite« Gottes entdeckt, und unser Vater wird sie uns nie verschließen.
Die heilige Therèsé sagte einmal, daß sie im Herzen der Kirche die Liebe sein möchte.
Vielleicht können wir sagen, daß wir im Herzen unseres Vaters sein Trost sein möchten!