Auslegung der Vaterbotschaft
Jeden 7. des Monats habe ich vorgesehen für eine Meditation über Gott Vater.[1] Leider habe ich das im letzten Monat versäumt und werde diese Betrachtung noch im Laufe des Jahres nachholen.
Der Text von heute mag ein ein Licht darauf werfen, warum die vertiefte Begegnung mit Gott Vater so wesentlich ist. Wir sind ja als Katholiken eingeladen, den Dreifaltigen Gott kennenzulernen, jede der drei Person Gottes, und demnach auch unseren Vater.
“Es genügt mir nicht, euch meine Liebe offenbart zu haben, ich möchte euch auch mein Herz öffnen, denn von dort wird eine erfrischende Quelle entspringen, die den Durst aller Menschen löschen wird. Die Menschen werden dann Freuden empfinden, die sie bis dahin nicht kannten, weil die übertriebene Furcht vor mir, ihrem zärtlichen Vater, unendlich schwer auf ihnen lastet.
Seit der Zeit, da ich den Menschen einen Heiland versprochen hatte, ließ ich diese Quelle strömen. Ich ließ sie durch das Herz meines Sohnes fließen, auf daß sie euch erreiche. Doch meine unendliche Liebe zu euch veranlaßt mich, noch mehr zu tun und meinen Schoß zu öffnen, aus dem dieses Wasser strömen wird, das Wasser der Erlösung für meine Kinder. Ich erlaube meinen Kindern, frei daraus zu schöpfen, was sie für diese Zeit und für die Ewigkeit brauchen. (…)
Mein Sohn, ist der Speicher dieser Quelle, damit die Menschen kommen können, um aus seinem Herzen zu schöpfen, das immer mit dem Wasser der Erlösung bis zum Rand gefüllt ist. Doch es ist nötig, sich dieser Quelle, die mein Sohn euch eröffnet, zu nähern, damit ihr euch überzeugen könnt, wie erfrischend und angenehm sie ist. Kommt also durch meinen Sohn zu mir und wenn ihr mir nahe seid, so vertraut mir eure Wünsche an. Ich werde euch diese Quelle zeigen, indem ich mich euch als der zeige, der Ich bin. Wenn ihr mich dann erkennt, wird euer Durst gestillt sein, ihr werdet gestärkt sein, eure Leiden geheilt, eure Ängste werden vergehen; eure Freude wird groß sein und ihr werdet wie noch nie zuvor spüren, wie eure Liebe Sicherheit findet.”
Der Text des Vaterbuches schildert sehr anschaulich, wie Gott sein Herz öffnet, um uns durch den Sohn seine Liebe empfangen zu lassen. Sie kommt also von Ihm, denn er ist die Quelle, und im Herzen des Sohnes sammelt sich diese Liebe, “das Wasser der Erlösung”, um in dem vom Vater erwähnten Bild zu bleiben. Wir können nun durch die innige Beziehung zu Jesus zum Herzen des Vaters gelangen und aus dieser Quelle schöpfen. Das bietet uns Gott Vater an, und Er möchte, daß wir in großer Vertrautheit mit ihm leben und frei aus seiner Liebe schöpfen, uns in ihr bewegen, in der Freude leben und Sicherheit in dieser Liebe finden. Gott will uns sich selbst zeigen, so wie er wirklich ist, nämlich als liebender Vater.
Schauen wir auf die einzelnen Punkte, die hier Erwähnung finden.
Wir sind eingeladen, frei zu schöpfen. Freiheit bedeutet hier: ohne Angst, in einer Selbstverständlichkeit der Liebe. Die Begegnung mit unserem Vater hat nichts Fremdes mehr, wir müssen uns nicht mehr rechtfertigen, es müssen nicht viele Hindernisse überwunden werden. Es ist wohl ähnlich wie vor dem Sündenfall im Paradies. Gott möchte mit den Seinen in einer selbstverständlichen Gemeinschaft leben. Dies verstehen wir nun von innen, denn jede Angst vor Gott ist gewichen. Wir sind uns seiner Liebe sicher, und unsere Liebe hat den gefunden, der sie allein vollständig beantworten kann. Der Durst wird gestillt…
Durch das Schöpfen aus dieser Quelle werden wir täglich gestärkt auf unserem Weg in die Ewigkeit. Wenn Gott mehr und mehr in unserer Seele lebt, dann verliert sie sich nicht in die Sünde und in die Nebensächlichkeiten dieser Welt, sondern sie hört und folgt den Mahnungen des Heiligen Geiste, sich nach dem Vater auszustrecken. Die Seele wird durch das Leben in Gott zu dem, zu was sie gerufen und geschaffen ist, zu einem Tempel der Heiligsten Dreifaltigkeit (vgl. Joh 14,23).
Die Leiden werden geheilt, oder sie werden durch die Liebe ihrer Sinnlosigkeit entrissen und fügen sich in den Heilsplan Gottes ein. Die Freude wird groß sein, denn es ist die Freude an Gott, an allem, was er tut und getan hat, es ist die Freude, ihn kennen und ihm dienen zu dürfen, es ist die Freude, in dieser vertrauten Beziehung mit ihm zu leben und fähig zu werden, anderen Menschen in dieser Liebe zu begegnen. Freude ist die Grundstimmung der Ewigkeit mit Gott. Sie wohnt jetzt schon in uns, wenn wir aus der vom Vater angebotenen Quelle schöpfen.
Der Weg dorthin ist nicht schwer, sondern sehr einfach. Der Vater sagt es selbst:
“Doch wie, so werdet ihr sagen, sollen wir zu Dir finden? Oh, kommt auf dem Weg des Vertrauens, nennt mich euren Vater, liebt mich im Geist und in der Wahrheit; das wird genügen, damit dieses erfrischende und äußerst kraftvolle Wasser euch erreicht, um euren Durst zu stillen.”
[1] Die zugrundeliegenden Texte stammen aus dem Buch: “Botschaft Gott Vaters“ an Madre Eugenia Elisabetta Ravasio, eine Privatoffenbarung, welche von der Kirche anerkannt ist und die ich immer wieder sehr empfehle. Hier der Link: https://gott7vater.wordpress.com/1932/08/12/12-august-1932-2-teil-botschaft-gott-vaters-an-mutter-eugenia-elisabetta-ravasio/