Die Pläne des Herzens Gottes

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Psalm 33, 2-3, 11-12, 20-21

Preist den Herrn mit der Zither, spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe! Singt ihm ein neues Lied, greift voll in die Saiten und jubelt laut! Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten. Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat. Ja, an ihm freut sich unser Herz, wir vertrauen auf seinen heiligen Namen. Lass deine Güte über uns walten, o Herr, denn wir schauen aus nach dir.

Die Pläne des Herzens Gottes überdauern die Zeiten!

Welch tröstliche und tiefgreifende Aussage! Gott hält unbeirrbar an seinen Plänen des Heils fest, wie viel auch sich ereignen und was auch immer sich in den Weg stellen mag! Und immer sind es Pläne des Heils, denn sein Herz kann nicht anders als lieben, es ist kein Schatten in ihm!

Es gehört zur liebenden Allmacht Gottes, all die Widerstände auf dem Weg dienstbar zu machen, auch wenn die gefallenen Engel zusammen mit den betrogenen Menschen andere Ansichten verfolgen!

Diese Wahrheit sollten wir niemals vergessen, sondern sie immer wieder in uns vertiefen, damit wir nicht den Mut verlieren, weder wenn wir die dunklen Zeiten wahrnehmen, noch wenn wir den Mangel an Fortschritt in unserem geistlichen Bemühen zu beklagen haben oder andere Probleme uns belasten!

Der Teufel täuscht eine Art Allmacht vor, weil er die Macht für sich gewinnen möchte! Doch ist er bereits besiegt und muß – gegen seinen Willen – sogar mit seiner Bosheit dienen! Deshalb sind die Worte des Psalmes für uns so wichtig, die uns auf die wahre und liebende Allmacht Gottes hinweisen und uns davon lösen, von der Dynamik der Dunkelheit ergriffen zu werden!

Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen!

In diesem Wort können wir uns verankern und unsere Sicherheit finden!

„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Mt 24,35) ruft uns der Sohn Gottes zu!

In all der Vergänglichkeit, in all den Auflösungserscheinungen, in all den politischen Unruhen, in all der derzeitigen Verwirrung in der Kirche wirkt dieses feste und unumstößliche Wort weiter! Der Herr wird seinem ewigen Ratschluss treu bleiben und er wird dies zur gegebenen Zeit für alle sichtbar machen! Wir können es im Glauben jetzt schon annehmen und bejahen.

Deshalb ist der Einladung des Psalmes zu folgen, den Herrn mit Lobliedern zu preisen, seine Weisheit zu rühmen, seine Treue zu verkünden und so die Freude an ihm auszudrücken! Mitten in aller Art von Bedrängnissen ist dies möglich, denn – wie uns der Text sagt – bleiben die Zusagen Gottes bestehen und überdauern die Zeiten! Es ist der Lobpreis, welcher die Diskrepanz zwischen gegenwärtig erlebtem Übel und den Heilsabsichten Gottes überwindet und uns zu Gott hinzieht!

Ich kann mich gut an ein Erlebnis vor einigen Jahren in Bethlehem erinnern! Es war eine starke Krisenzeit, widerstandleistende Palästinenser hatten sich in die Geburtskirche geflüchtet und das israelische Militär hatte alles umstellt! Das ging über mehrere Tage, nach meiner Erinnerung waren es vierzig Tage! Dann kam eine politische Lösung und die Palästinenser verließen die Kirche! Am nächsten Tag hatte ich die Gelegenheit, die Geburtskirche zu besuchen! Ich sah noch die Spuren, die auf das Wohnen der Palästinenser in der Kirche hinwiesen! Die gewohnte Sakralität der Kirche war noch nicht so spürbar!

Dann verweilte ich bei einem der Altäre! Dort wurde eine byzantinische Liturgie gefeiert! Für mich kam durch diese Liturgie etwas von der Ewigkeit in mein Herz; die zeitlichen Spannungen, so betrüblich sie waren, traten in den Hintergrund!

So kann ich dieses Wort auch von der damaligen Erfahrung von innen her verstehen! Die Liturgie als Lobpreis, als vom Himmel auf die Erde kommend, dominiert im Geist die Situation und verbindet uns mit den wunderbaren Worten des Textes:

Über allem steht der Herr und sein Name sei gepriesen!