“Wen es innig danach verlangt zu lieben, der wird bald innig lieben.” (Franz von Sales)
Zweifellos wird gerade ein solches Verlangen die Türe des Herzens unseres Vaters weit öffnen. Auch wenn wir uns noch unfähig fühlen zu lieben und immer wieder an die Grenzen unseres engen Herzens stoßen.
In der Tat: Wenn wir lieben wollen, dann sind wir auf das Richtige ausgerichtet. Die Freiheit, die uns unser Vater geschenkt hat, wurde zu ihm hin geöffnet, und unser Herz ist dann schon nicht mehr so kalt.
Wir dürfen uns aber fragen, wie wir das Verlangen erwecken können, innig zu lieben, besonders dann, wenn wir merken, daß es uns vielleicht gar nicht so wichtig erscheint, daß wir auch nicht besonders darunter leiden, wenn wir uns gegen die Liebe verfehlen, wenn wir also viel Gleichgültigkeit und Leere in unserem Herzen wahrnehmen.
Das Entscheidende ist, uns im Gebet an unseren Vater zu wenden, der will, daß wir lieben. Bringen wir ihm die Leere und Gleichgültigkeit, die Verkehrtheit unseres Herzens! Gestehen wir ihm unsere Unfähigkeit zu lieben und auch, daß wir nicht einmal ein Verlangen danach haben! Wenn wir das tun, dann bleiben wir nicht in uns verschlossen, und unser Innerstes wird sich zaghaft Gott öffnen, selbst wenn wir noch etwas unwillig dabei sein sollten.
Diese kleine Öffnung wird unserem Vater schon genügen, um sein Licht einfließen zu lassen, so daß die »Eisschicht« um unser Herz zu schmelzen beginnt. Mit dem Licht kommt dann die Wärme, das Herz beginnt zu leben und sehnt sich danach, weiter zu erwachen. So wird auch das Verlangen geweckt, denn unser Herz ist ja zur Liebe berufen!
Und wenn dann das Verlangen innig wird, weil die Liebe zu unserem Vater gewachsen ist, dann werden wir bald auch innig lieben – unser Vater hat es in uns bewirkt!