DIE LIEBE ALS WEGWEISERIN

“Lehre mich, zeitlebens Deine Liebe als Wegweiserin in allem und jedem anzusehen.” (Aus dem Gebet von Madre Eugenia Ravasio: »Gott ist mein Vater«)

Es gilt, die Liebe unseres Vaters tiefer kennenzulernen und in ihr und aus ihr zu leben. Dieses Angebot macht uns Gott, indem er uns den Heiligen Geist sendet, den »Lehrer der Liebe«.  Wenn er seine Herrschaft in unseren Herzen aufrichtet und unser Führer sein kann, wird er uns genau den Weg führen, der hier im Gebet angesprochen wird: Immer und überall sollen wir die Liebe unseres Vaters entdecken, sie in jeder Situation aktualisieren und uns von ihr leiten zu lassen.

Das ist natürlich leicht, wenn wir vom Aufschwung der Liebe getragen sind, und noch leichter, wenn sie sogar unsere Gefühle bewegt.

Wenn das aber nicht der Fall ist, dann bedarf es eines starken Glaubensaktes: Wir halten fest an der Liebe des Vaters, die er uns zugesagt hat. Sein Wort gilt, und wie oft hat Gott uns seine Liebe schon erwiesen und uns auch aus scheinbar aussichtslosen Situationen gerettet!

Das obige Gebet ist also eine Bitte an unseren Vater, daß wir immer und überall diese seine Liebe wahrnehmen, an sie zu glauben und der Spur ihrer Schritte folgen. Sie weist den Weg, weil wir dann immer von der Wahrheit ausgehen, daß unser Vater die Liebe ist, daß diese Liebe uns meint und uns lehrt, selbst zu Liebenden zu werden.

So betreten wir einen heiligen Pfad, der in der Führung Gottes immer feiner wird und wir nicht nur die groben Abweichungen wahrnehmen, sondern auch die leisesten Schwankungen auf dem Weg bemerken und sie gleich zu unserem Vater hin öffnen, mit der Bitte um Festigkeit.

Zweifellos ist es das Werk des Heiligen Geistes, der in uns wacht, damit wir diesen Weg so gut wie möglich gehen. Denn er verherrlicht unseren Vater, er reinigt und erleuchtet unsere Seele, und dient somit auch den Menschen.