“So will auch euer himmlischer Vater nicht, daß einer von diesen Kleinen verlorengeht.” (Mt18,14)
Dieses Wort sagt Jesus im Zusammenhang mit dem Gleichnis vom verlorenen Schaf. Um das eine verlorene zu suchen, wurden neunundneunzig Schafe in den Bergen zurückgelassen (Mt 18,12-13).
Mit diesem Wort schenkt uns Jesus einen tiefen Einblick in das Herz unseres himmlischen Vaters. Es geht Gott um jeden einzelnen Menschen! Er gibt keinen verloren! Selbst wenn die Mehrheit der Menschen auf Gott hören würde und so auf der sicheren Seite des Lebens stünde, würde der Herr gerade nach denen Ausschau halten, die in den Ewigen Abgrund zu stürzen drohen. Unser Vater wird bis zum letzten Augenblick nicht aufhören, sie zu suchen und ihnen die Gnade der Umkehr anzubieten, damit sie zu ihm nach Hause kommen.
In diesen Tagen habe ich in den täglichen Auslegungen der Heiligen Schrift einen kurzen Blick auf die Ereignisse von Fatima im Jahr 1917 geworfen, als die Gottesmutter Maria drei Kindern erschien und sie einlud, für die Sünder zu beten. Sie zeigte ihnen sogar kurz die Hölle und somit den furchtbaren Zustand der Menschen dort. Das sollte die Kinder und alle, die die Botschaft der Gottesmutter aufnehmen, tief bewegen, daß sie mehr für die Umkehr der Menschen beten, damit sie der Ewigen Verdammnis entrinnen und in der Ewigkeit bei Gott sein können.
Auf welche Weise auch immer der Gläubige dazu bewegt wird, durch das Zeugnis seines Lebens und insbesondere durch sein inständiges Gebet gemeinsam mit unserem himmlischen Vater nach dem verlorenen Schaf zu suchen: Er antwortet damit auf das innerste Verlangen Gottes und darf sich sicher sein, am Heilsplan Gottes mitzuwirken. In der Ewigkeit wird er einmal jenen begegnen, die – auch durch sein Gebet und Opfer – den Weg nach Hause gefunden haben, und gemeinsam werden sie die Herrlichkeit und Güte Gottes preisen. Er wird dankbar sein für alles, was er auf Antrieb des Heiligen Geistes tun konnte und die guten Werke zum Heil der Seelen folgen ihm nach!