“Ich will Euch zeigen, wie ich durch meinen Heiligen Geist zu Euch komme.” (aus der Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Diese letzte und schönste Gabe des Heiligen Geistes, die Gabe der Weisheit, läßt uns die Liebe unseres Vaters innerlich verkosten. Es geht hier nicht primär um ein Erkennen durch den Verstand, um ein Eindringen in die göttlichen Geheimnisse – das haben wir ja bereits gestern betrachtet -, sondern um das »köstliche Erkennen«, das Verkosten der »süßen Weisheit«, das »dulce sapere« (Thomas von Aquin: »Adoro te devote«)
Mit dieser Gabe schenkt uns der himmlische Vater eine innere Erfahrung des Herzens, die noch tiefer reicht als das verstandesmäßige Erkennen. Sie entflammt unser Herz mit seiner Liebe, die heranwächst zu einem starken Strom. Die Seele fühlt sich von Gott ergriffen, unwiderstehlich angezogen und, mit dem Herrn geistig vereinigt, verzehrt sie sich in dieser Liebe.
Diese Betrachtungen über die Gaben des Heiligen Geistes haben uns gezeigt, wie unser Vater seinen Thron in der Seele, die im Stand der Gnade ist, aufrichtet und sie immer mehr mit sich in der Liebe vereinigt, so daß wir mit seinem heiligen Willen eins werden.
Besonders die Mystiker der heiligen Kirche sind es, die uns über diesen Weg der Vereinigung der Seele mit Gott sprechen. Doch für alle Gläubigen steht dieser Weg offen, und unser Vater wird jeden entsprechend seiner Aufnahmefähigkeit und seiner Berufung in die Geheimnisse seiner unendlichen Liebe einführen.
Von unserer Seite her ist es wichtig, daß wir uns in großem Vertrauen der Liebe unseres Vaters öffnen und auf sie antworten. Dann gehen wir an der Hand des Vaters den Weg der Wahrheit und Liebe. Das wird große Frucht bringen.