DIE FREUDE DES VATERS

252. Kleine Vaterbetrachtung

“Ich fege Deine Vergehen hinweg wie eine Wolke und deine Sünden wie Nebel.

Kehr um zu mir, denn ich erlöse dich! (Jes 44,22)

Das ist es, auf was wir in der begonnenen Fastenzeit besonders hoffen dürfen, denn unser Vater erfüllt seine Verheißungen.

Die Häßlichkeit der Sünde beantwortet unser Vater mit der Tiefe und Schönheit seiner Liebe, die Abkehr des Menschen von ihm mit seinem Kommen in diese Welt,

die Verlorenheit des Menschen mit der Suche des guten Hirten (vgl. Joh 10,11).

Welch große Freude des Vaters – und des ganzen Himmels (Lk 15,7) – über jeden »verlorenen Sohn«, der umkehrt! Wir wissen, daß Gott nach ihm Ausschau hält und ruft: “Wann kommst Du? Wo bist du hingeraten? Warum läßt du dich von den Dämonen täuschen?”  Und wenn der Mensch dann, wenigstens am Ende des Lebens, auch nur ein Mal den Namen des Vaters anruft, dann wird der Vater ihn nicht verlorengehen lassen, sondern durch seinen geliebten Sohn erlösen. Welche Freude!

Der Vater hat aber nicht nur Freude an denen, die er gerade noch vor der Ewigen Finsternis erretten kann. In der Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio heißt es:

“Wie sehr finde ich mein Glück in den Seelen, die in Gerechtigkeit und heiligmachender Gnade leben; wie glücklich macht es mich, in ihnen zu wohnen.

Wenn ich nun die beiden Quellen der Freude des Vaters betrachte, denke ich:

Welch große Freude kann ich unserem Vater sein, wenn ich mich mit allen Kräften bemühe, im Stand der Gnade zu verharren und gemeinsam mit ihm die »verlorenen Söhne und Töchter« suche; wenn ich den Verlorenen sagen kann, daß Gott alle Vergehen wie eine Wolke hinwegfegt und der Nebel sich auflöst…

Das muß eine Freude für ihn sein, und auch für mich, daß ich ihm diese Freude machen kann!

Die Menschen sollen doch wissen, daß sie nur zum Vater umkehren müssen und so die Erlösung empfangen. Und sie sollen wissen, daß Gott wartet: Tag für Tag, Stunde um Stunde, immer als liebender Vater, der uns mit seiner Liebe beschenken will.

Wenn das die Menschen doch nur wüßten!