Zweite Weihnachtsmeditation
Die anbetenden Eltern des Herrn, Maria und Joseph, die Hirten, die von den Feldern kamen und die drei Weisen aus dem Morgenland, die schon zu dem neugeborenen König unterwegs sind – sie alle sind vom Geheimnis der Menschwerdung Gottes hier auf Erden berührt und angezogen!
Auf jeweils eigene Weise haben sie eine Begegnung mit dem Herrn!
Wie groß wird die Freude der Engel gewesen sein, ihren Herrn bei den Menschen zu wissen und diese frohe Botschaft ihren Brüdern auf der Erde zu bringen, denn es ist für sie eine große Freude und Ehre, dem Vater eilends zu dienen!
Wie wir sehen, sind diese wunderbaren Wesen zutiefst in den Plan der Menschwerdung Gottes einbezogen und auch allezeit bereit, dem Menschen zu Hilfe zu eilen, wenn es der Herr will und besonders, wenn wir sie darum bitten!
Die Heilige Schrift berichtet uns, daß es eine große Freude für die Engel ist, wenn ein Sünder umkehrt und nach Hause kommt (Lk 15,10)!
Wie groß wird die Freude für die Engel sein zu wissen, daß der Mensch von Gott aufgerichtet wird und ihm seine ganze Würde wieder geschenkt werden kann, die er durch die Sünde verloren hat!
Wie froh sind wir Menschen, wenn es jenen gut geht, die wir lieb haben, wenn sie wahrhaft glücklich sind, wenn sie von irrigen Wegen umkehren und wahren Frieden finden!
Wie rein wird die Freude dann bei jenen erst sein, die völlig ungetrübt und uneingeschränkt in Gott leben und seine Gegenwart in sich tragen!
Die Engel jauchzen, der Himmel freut sich, und diese Freude soll sich in die Herzen der Menschen ergießen, damit sie sich von ihrer Erdenschwere erheben und mit den Engeln und Heiligen die Geburt des Gottessohnes preisen.
Es gibt kein hoffnungsloses Leben, und sollte es auch noch so dunkel sein! Immer ist der, welcher Mensch geworden ist, bereit, dem Menschen sein göttliches Leben mitzuteilen, wenn dieser nur das Gnadengeschenk annimmt!
Und immer sendet der Herr seine Boten, die Engel, und jene, die die Botschaft der Engel aufgenommen haben, damit alle Menschen es hören: Es gibt kein größeres Geschenk, welches Gott den Menschen machen kann, als selbst zu ihnen auf die Erde zu kommen!
Der Herr hat sich zu den Menschen heruntergeneigt, er möchte ihrem Elend ein Ende bereiten und sie an sich ziehen.
Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen (Phil 2,6-9)!
Wenn wir uns selbst mit der Freude schwertun, dann schauen wir doch auf zum Himmel, auf die Freude der Engel, und nehmen an dieser teil! Sie sind bestimmt bereit, mit uns ihre Freude zu teilen, und dies wird wiederum ihre Freude sein. Können wir betrübt bleiben, wenn unsere besten Freunde sich freuen?
Gaudete, Christus est natus! – Freut Euch, Christus ist geboren!
Und mögen Freude und Hoffnung in die Herzen der Menschen einziehen!
Seine Geburt ist Grund genug dafür!