Abschließende Bemerkungen
Wenn wir die vier Grundpfeiler beachten, die wir in der gestrigen Betrachtung aufgelistet haben, dann besitzen wir eine gute Ausgangsbasis, um dem antichristlichen Sog widerstehen zu können.
Nochmals zur Erinnerung die vier Grundpfeiler:
- Die unmißverständliche kirchliche Lehre
- Die eindeutige Moral
- Die wahre Mission
- Das eifrige Streben nach Heiligkeit.
Hinzu kommen als Hilfe bestimmte Gebete, die wir nicht vernachlässigen sollten. Dazu gehören nach Möglichkeit – neben dem Stundengebet und der Teilnahme an der Heiligen Messe sowie dem regelmäßigen Empfang des Bußsakramentes – das tägliche Rosenkranzgebet, das Gebet zum Erzengel Michael, die häufige Praxis des Herzensgebetes, die Schriftlesung, hilfreiche geistliche Literatur, entsprechende Predigten bzw. Vorträge, Exerzitien usw. und die Praxis der geistigen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit.
Es gibt also genug Möglichkeiten, den Glauben in uns zu pflegen und uns in Christus zu befestigen. Das alles können wir von unserer Seite aus tun, um mit der Gnade und dem Schutz, den Gott uns schenkt, mitzuwirken.
Ich hatte versprochen, noch einige Namen der Hirten zu nennen, welche sich von der gegenwärtigen Situation nicht haben verwirren lassen und die ihre Stimme zum Wohl der Gläubigen erhoben haben.
Da sind zunächst die Kardinäle Edmund Burke und Walter Brandmüller zu nennen. Es sind zwei der insgesamt vier sog. “Dubiakardinäle”, zusammen mit den Kardinälen Joachim Meisner und Kardinal Carlo Caffarra, die inzwischen verstorben sind. Ihnen kommt der Verdienst zu, ihre Stimme erhoben zu haben, als sie wahrnahmen, daß mit Amoris laetitia ein zweifelhafter Weg beschritten wurde, den sie gerne mit dem Papst geklärt hätten. Sie handelten aus voller Verantwortung vor Gott und der Kirche. Beide noch lebenden Kardinäle meldeten sich zu verschiedenen Themen immer wieder zu Wort, um Fehlentwicklungen in diesem Pontifikat zu benennen.
Überaus wertvoll sind die immer wieder kommenden Interventionen von Weihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan unterstützt von seinem Bischof Tomash Peta und Jan Pawel Lenga, einem anderen Bischof seines Landes, welche sehr kenntnisreich ein klares Licht auf die gegenwärtigen Verirrungen werfen. In diesem Zusammenhang empfehle ich jedem, der eine genauere theologische Begründung sucht, um die gegenwärtigen Verirrungen besser zu verstehen, sehr das neue Buch von Bischof Athanasius Schneider “Christus vincit”.
Als Zeuge von Fehlentwicklungen in der Kirche ist auch Erzbischof Carlo Maria Viganò zu danken, der aus Gewissensgründen nicht mehr schweigen konnte, weil ihm viele korrupte Vorgänge innerhalb der Kirche bekannt waren. Er meldet sich nun regelmäßig zu bestimmten Themen zu Wort, lebt jedoch aus Sicherheitsgründen verborgen.
Auch Kardinal Ludwig Müller, der ehemalige Glaubenspräfekt, hat sich immer wieder zu Wort gemeldet und versucht mit seinem fundierten theologischen Wissen korrigierend Einfluß zu nehmen, wenn er Fehlentwicklungen sieht.
Aus den USA hören wir in letzter Zeit dankbarerweise, daß sich Bischof Joseph Strickland aus Tyler (Texas) klar zu Wort meldet!
Weihbischof Marian Elenganti aus der Schweiz, Weihbischof Andreas Laun aus Österreich und Weihbischof Robert Mutsaerts aus den Niederlanden haben kritisch zu manchen Entwicklungen Stellung bezogen.
Nicht zu vergessen die emeritierten Bischöfe, Janis Pujats aus Lettland, José Luis Azcona aus Marajó, Brasilien und Bischof Héctor Rubén Aguer von la Plata, Argentinien. Auch einzelne Priester, z.B. der italienische Priester Nicolas Bux, haben klare Worte gesprochen und sicherlich gibt es noch mehr als die hier genannten.
Allen danke ich von Herzen für nicht wenige Gläubige, die sehr wohl merken, daß etwas am Kurs der Kirche nicht stimmt und froh sind, wenn die Hirten sie nicht alleine lassen und wenigstens einige ihre Stimme erheben und so ihrer Verpflichtung nachkommen.
Zum Schluß dieser Serie über den Antichristen möchte ich jenen Lesern noch eine kleine Hilfestellung geben, welche vielleicht den Eindruck gewinnen, ich würde mich gegen den Papst oder gar gegen die Kirche stellen und sich entsprechend äußern. Hier muß ein Mißverständnis vorliegen.
Selbstverständlich stelle ich mich weder gegen das Amt des Petrus, noch spreche ich etwa gegen die Person von Papst Franziskus. Als Katholik sollte die Liebe und der Respekt vor den Amtsträgern selbstverständlich sein. Das heißt jedoch nicht, daß man alles übernehmen muß, was von der Leitung der Kirche kommt, wenn man Irritationen erkennt. Denken wir an den Heiligen Paulus, der den Heiligen Petrus öffentlich sehr deutlich korrigierte, weil er nicht auf den Heiligen Geist hörte (vgl. Gal 2,11-14).
Immer wieder gab es auch in der Kirchengeschichte Heilige, welche klare Worte fanden, wenn sich der Papst verfehlte.
Ich wende mich also weder gegen das Amt noch gegen die Person des Papstes. Wäre es so, dann würde ich ein gottgegebenes Amt zurückweisen, die Person des Papstes herabwürdigen und schlecht über ihn reden. Das wird man in meinen Ansprachen und in meinen Schriften aber nicht finden. Weder spreche ich so in einem privaten Kreis noch würde ich mir erlauben, entsprechenden Gedanken in mir Raum zu geben.
Doch sehe ich klare Wegverfehlungen, welche der Kirche schaden und die nicht im Einklang mit dem bisherigen Weg der Kirche und ihrer Päpste stehen. Diese benenne ich sachlich und weise auch auf den Hintergrund hin, nämlich die Verführungskraft Lucifers und die zunehmende Manifestierung eines antichristlichen Geistes. Leider erliegt Papst Franziskus manchen Täuschungen, die ich zur Sprache bringe, weil sie wesentliche Dinge betreffen.
Die Liebe zur Wahrheit und zur Braut Christi verpflichtet dazu, daß der „prophetische Geist“, welcher in der Kirche lebt und nicht nur auf das Amt beschränkt ist, sich korrigierend zu Wort meldet, wenn der Oberhirte in manchen wichtigen Bereichen die Orientierung verloren hat. Dieser Verpflichtung komme ich nach, so wie – Gott sei es gedankt – andere Katholiken es auch tun.
Wenn man jedoch alles, was der Papst tut, als Gottes Weisung ansieht und bejaht, einschließlich der Abu-Dhabi-Erklärung und des Pachamamakultes im Vatikan und dem Petersdom, wenn man jede Infragestellung von Handlungen und Verlautbarungen der Hierarchie in sich als falsch und gegen den Papst gerichtet sieht, dann wird man sich immer wieder an meinen Auslegungen stoßen, welche nicht über Irritationen hinwegsehen können.
Wer an den angesprochenen Themen weiter interessiert ist und v.a. merkt, daß man dem antichristlichen Geist bewußt entgegenwirken muß, kann mir gerne auf folgendes Mail schreiben: balta-lelija@jemael.net und ich werde ihn in eine Gruppe aufnehmen, welche diese Themen vertieft.
Komm, Herr Jesus, Maranatha!