Die antichristliche Bedrohung und ihre Abwehr, Teil 6

Die Gefährdung in der Kirche

Wir erleben jetzt die letzte Konfrontation zwischen Kirche und Antikirche, zwischen Evangelium und Anti-Evangelium.“ Kardinal Karol Wojtyla

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All das, was wir in den vergangenen Betrachtungen über den Antichristen gehört haben, zeigt deutlich, welch große Gefahr die antichristlichen Tätigkeiten für die Menschen mit sich bringen. Es ist der ernsthafte, und vielleicht sogar letzte Versuch des Teufels, seine Herrschaft global auf der ganzen Erde auszudehnen, sie zu unterjochen und möglichst zur Anbetung seiner selbst zu führen.

Gott läßt diese Prüfungen zu und bindet sie in seinen Heilsplan ein, denn nichts geschieht, ohne daß unser Herr es weiß und alles nach seinem Willen ordnet.

Da der Sohn Gottes in seiner Kirche präsent ist, wird der Angriff des Antichristen und seiner Jünger besonders der Kirche gelten, denn sie steht ihm im Weg bei der Durchführung seiner dunklen Pläne. Auch jene staatlichen Ordnungen, welche der Gerechtigkeit dienlich sind und sich nicht in „Räuberstaaten“ verwandelt haben, hindern die Verwirklichung dieser Pläne. Deshalb arbeiten die „Jünger des Antichristen“ daran, die auf allen Ebenen bestehenden Ordnungen, welche direkt oder indirekt einen Bezug zu Gott haben, zu destabilisieren, um ihre eigenen Absichten durchzusetzen. Dies dient auch als Vorbereitung für die Herrschaft des Antichristen, welcher dann nach ihren Plänen die Regierung über die ganze Welt übernehmen soll. Erinnern wir uns daran, daß der Antichrist ein Mensch sein wird, der völlig unter der Herrschaft Lucifers steht, daß der Teufel also durch ihn sein Reich sichtbar auf der Erde manifestieren möchte.

Hier muß besonders der Geist der Unterscheidung wirksam werden, welcher die Täuschungsversuche Lucifers demaskiert.

Wachsame Katholiken werden die antichristlichen Einflüße in der Welt und ihren Einfluß auf Regierungen leicht wahrnehmen können, wenn diese ungerechte Gesetze erlassen. Deshalb werde ich mich nicht darauf konzentrieren. In der Vergangenheit gab es in der Hierarchie genügend klare Äußerungen, die den Gläubigen in dieser Hinsicht zu Hilfe kamen, um die Unterscheidung der Geister gut durchzuführen. Das ist leider anders geworden.

So richtet sich der Blick auf die Kirche, mit der ernsten Frage, ob in ihr der „Geist des Antichristen“ so wirksam geworden ist, daß sie in der Kirchenleitung zu erheblichem Teil ihre Richtung verloren hat, sich täuschen ließ und auf diese Weise sogar (unwissentlich) mit diesem Geist kooperiert.

Oder anders ausgedrückt: Haben die „Jünger des Antichristen“ bereits innerhalb unserer Kirche Schaltstellen der Kirchenleitung unter ihrem Einfluß? Bildet sich im Schoß der Kirche das furchtbare Gebilde einer Art „Antikirche“, oder ist diese schon entstanden?

Wir dürfen die Augen vor solchen Fragen nicht verschließen, die in diesem Pontifikat besonders drängend geworden sind. Um in der kommenden Betrachtungen dieser Frage nachzugehen, vernehmen wir zu Beginn zwei ernste Aussagen vergangener Päpste.

Paul VI. “Der Schwanz des Teufels arbeitet auf die Zersetzung der katholischen Welt hin. Die Finsternis Satans ist in die gesamte katholische Kirche eingedrungen und hat sich bis in die höchsten Ränge verbreitet. Die Apostasie, der Glaubensabfall, hat sich in der ganzen Welt ausgebreitet und ist bis in die obersten Ränge der Kirche vorgedrungen.” (Ansprache zum 60. Jahrestag des Sonnenwunders 13. Oktober 1977)

Johannes Paul II. „Wir stehen nun vor der größten historischen Konfrontation, die die Menschheit je erlebt hat. Ich glaube nicht, daß die breite Masse der amerikanischen Gesellschaft oder der christlichen Gemeinde sich dessen in vollem Umfang bewußt ist. Wir erleben jetzt die letzte Konfrontation zwischen Kirche und Antikirche, zwischen Evangelium und Anti-Evangelium.” (Kardinal Karol Wojtyla, Eucharistischer Kongress in Philadelphia, 1977)

Aus dem prophetischen Bereich hören wir in einer von der Kirche anerkannten Botschaft der Muttergottes an den Priester Don Gobbi, den Gründer der Marianischen Priesterbewegung:

„Das Tier mit den zwei Hörnern, das einem Lamm gleicht, zeigt die in das Innere der Kirche eingedrungene Freimaurerei an, das ist die kirchliche Freimaurerei, die sich vor allem unter den Mitgliedern der Hierarchie ausgebreitet hat. Diese freimaurerische Unterwanderung im Inneren der Kirche ist euch schon in Fatima von mir vorausgesagt worden, als ich euch angekündigt habe, daß Satan sich bis in die Spitze der Kirche einschleichen würde. Das Ziel der kirchlichen Freimaurerei ist es, Christus und seine Kirche zu zerstören, indem sie ein neues Idol schafft, das heißt, einen falschen Christus und eine falsche Kirche.

Die Kirche wird die Stunde ihrer großen Apostasie kennen. Der frevelhafte Mann wird bis in ihr Innerstes eindringen und im Tempel Gottes sitzen, während der Rest der wahren Gläubigen den schlimmsten Prüfungen und Verfolgungen ausgesetzt sein wird.

Ab dann wird die Apostasie (der Glaubensabfall) allgemein um sich greifen, weil fast alle Menschen dem falschen Christus und der falschen Kirche folgen werden. Dann wird die Tür für das Erscheinen des Antichristen weit geöffnet sein!

Nehmen wir noch eine prophetische Stimme aus der Hierarchie hinzu. Bischof Fulton Sheen (gestorben 1979) aus den Vereinigten Staaten sagte:

„Der falsche Prophet wird eine Religion ohne Kreuz haben. Eine Religion ohne eine zukünftige Welt. Eine Religion zur Zerstörung von Religionen. Es wird eine falsche Kirche geben. Die wahre Kirche Christi [die katholische Kirche] wird eine sein. Und der falsche Prophet wird eine andere Kirche schaffen. Die falsche Kirche wird weltlich, ökumenisch und global sein. Es wird eine Föderation von Kirchen sein. Und die Religionen werden eine Art globale Vereinigung bilden. Ein Weltparlament der Kirchen. Von allen göttlichen Inhalten entleert, wird es der mystische Leib des Antichristen sein. Der mystische Körper auf der heutigen Erde wird seinen Judas Iskariot haben, und er wird der falsche Prophet sein. Satan wird ihn aus den Reihen unserer Bischöfe rekrutieren.“

Es könnten nun weitere Botschaften und Aussagen hinzugezogen werden, z.B. von La Salette, die ausführlichen Beschreibungen von Hildegard von Bingen und andere glaubwürdige Zeugnisse, wie z.B. von Anna Katharina Emmerich.

Der Kern bleibt immer derselbe. Die Kirche wird zum Ende hin einen schweren Angriff erleben und innerlich gespalten sein. Der Geist des Antichristen wird bis in die Hierarchie vordringen, es wird eine Apostasie geben, und viele Christen werden dem Antichristen folgen. Es wird ein Zusammenwirken einer falschen Kirche mit dem Antichristen geben.

Das ist Grund genug, nun genauer hinzuschauen, wo wir bei der gegenwärtigen Verwirrung in der Kirche den Geist des Antichristen am Werk sehen. Es ist mir bewußt, daß dies ein sehr sensibles Thema ist, welches eine behutsame Behandlung braucht. Es soll weder Angst noch Hoffnungslosigkeit erzeugen. Dazu besteht auch kein Grund, denn der Herr wird die Seinen nie verlassen und alles zum Guten wenden. Doch dürfen wir die Augen nicht verschlossen halten, wenn inmitten der Kirche der Feind sitzt und sie in eine falsche Richtung führen will.

Die wahre Braut Christi bleibt ihrem Bräutigam treu und nichts kann sie von seiner Liebe trennen. Doch muß die Braut Christi auch wachsam sein, damit sie nicht den Täuschungs – und Werbungsversuchen jener erliegt, welche sie von ihrem einzigen wahren Bräutigam wegführen möchten. Dazu ist es wichtig, die Stimme des Herrn gut von anderen Stimmen unterscheiden zu können. Schauen wir mit Hilfe des Heiligen Geistes also genau hin!

wird fortgesetzt!