486. Kleine Vaterbetrachtung
“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.” (Mt 22,37)
“Verkehrte Gedanken trennen von Gott” (Weish 1,3), heißt es in der Heiligen Schrift.
Um unserem Vater mit all unseren Gedanken zu lieben und so auf seine Liebe zu antworten, gilt es auf unsere Gedanken aufmerksam zu sein, uns nicht einfach ihnen zu überlassen, so wie sie gerade in uns aufsteigen, ohne sie einer Prüfung zu unterziehen.
“Meine Gedanken sind nicht Eure Gedanken” (Jes 55,8), stellt uns der himmlische Vater vor Augen.
Welche aber sind Gottes Gedanken?
Es sind “Gedanken des Heils und nicht des Unheils” (Jer 29,11). Wir wissen, daß die Gedanken unseres Vaters immer auf unser Heil ausgerichtet sind. Verinnerlichen wir alleine diese Wahrheit, dann vollzieht sich ein Wandel in uns. Wir werden dieses Wort als ein Kriterium für die »Unterscheidung der Geister« in Bezug auf unsere eigenen Gedanken anwenden und werden jene Gedanken abweisen, die uns etwas anderes einflüstern wollen.
Mit diesen Schritten, die zunächst mehr in der Abwehr falscher Gedanken bestehen, erklären wir unserem himmlischen Vater bereits unsere Liebe und legen die Grundlage, ihn mit all unseren Gedanken zu lieben. Wir praktizieren auf diese Weise die uns vom Heiligen Geist geschenkte Gabe der Gottesfurcht und vermeiden alle Gedanken, die ihn verletzen könnten.
Jede Angst, jedes Mißtrauen gegenüber unserem Vater mit entsprechenden Gedanken und Empfindungen würde uns in die Irre führen und seine Liebe zu uns verdunkeln. Von falschen Gedanken gilt es sich abzuwenden und uns den richtigen Gedanken zuzuwenden. So lesen wir im Vaterbuch von seiner immerwährenden Liebe zu uns Menschen:
“Ich aber werde (mein Kind) niemals vergessen. Ich liebe es immer: auch dann, wenn es sich nicht mehr an mich, seinen Vater und Schöpfer, erinnert, werde ich daran denken und es weiterhin lieben.”
So ist unser Vater!