467. Kleine Vaterbetrachtung
“Wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!” (Mt 12,50)
Mit diesem Wort läßt Jesus uns verstehen, worin die tiefste Einheit zwischen Gott und uns Menschen besteht.
Gewiß ist es so, daß alle Menschen gerufen sind, als Kinder Gottes zu leben und sich gegenseitig zu lieben und zu achten. Doch kann sich dies erst in der ganzen Dimension verwirklichen, wenn wir die von Jesus angesprochene Bedingung erfüllen und mit unserem Willen und mit ganzem Herzen danach streben, den Willen unseres Vaters zu tun. Dann sind wir mit dem Sohn Gottes in die engste Verbindung, die denkbar ist, eingetreten: wir sind eins mit ihm.
Nicht nur mit und den Gläubigen hier auf der Erde sind wir dann eins, sondern mit der ganzen himmlischen Familie, deren Freude es ist, immerzu den Willen des Vaters zu tun.
Das zu erreichen ist wiederum – wie alle göttlichen Dinge – ganz einfach. Jesus hat uns ja verstehen lassen: “Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, dann wird Euch alles andere hinzugegeben werden.” (Mt 6,33)
Wir brauchen uns also nur darum zu bemühen, den Willen Gottes zu tun, dann entsteht diese besondere enge Verbindung mit Jesus und mit all jenen, die den Willen Gottes tun. Sie ist vorgegeben, wir brauchen sie also nicht durch eigene Bemühung herstellen. Nein wir treten in sie ein. Gott selbst ist das Band der Einheit.
Wir werden uns gegenseitig erkennen und auch merken, ob jemand aufrichtig nach dem Willen des Vaters sucht. Mit ihm besteht die Gemeinschaft, von der Jesus mit diesen wunderbaren Worten spricht. So sind wir uns Brüder und Schwestern im Herzen unseres himmlischen Vaters.