“Ein Stärkerer muß kommen und die Ketten lösen.” (Inneres Wort)
Die sündige Menschheit ist in Ketten gefesselt, die der Satan um sie geschlungen hat. Sein Ziel ist es, sie vom Heil abzuwenden und somit auch indirekt Gott zu treffen, der die Menschen so sehr liebt.
Diese Ketten sind vielfältig! Denken wir nur an die größeren und kleineren Süchte, die vielen Abhängigkeiten! Wie sehr breitet sich die Sünde aus, wenn ihr nicht Einhalt geboten wird. Sie ist wie ein giftiger Fremdkörper, der Leib und Seele des Menschen durchdringt. Hinzu kommt, daß häufig noch andere Menschen in die Sünde Einzelner hineingezogen werden und sich in diesem Netz der Dunkelheit verstricken. Wir könnten die furchtbaren Auswirkungen noch viel genauer beschreiben.
Im Johannesbrief ist es zusammengefaßt: “Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen” (1 Joh 5,19).
Wir selbst vermögen uns aus diesen Ketten des Unheils nicht zu lösen. Das Schriftwort deutet an, woher die Befreiung kommt. Nur Gott selbst kann die Ketten lösen. In seinem Sohn ist unser Vater zu uns gekommen, um den Menschen als guter Samariter zu helfen und die zu befreien, die »unter die Räuber geraten sind«.
Nur durch die Vergebung der Sünden kann der Mensch von diesen Ketten der Feindschaft gelöst werden, die der Teufel aus Haß gegen uns immer weiter zusammenzieht und uns vor Gott verklagt. Ein Stärkerer muß kommen: Einer, dessen Liebe größer ist als der Haß des Bösen. Einer, der aufrichtet, was zerstört worden ist. Einer, der Leben einhaucht, wo der Tod regiert. Einer, der das Reich der Liebe errichtet und das Eis um unsere Herzen aufschmelzen läßt. Einer, der am Kreuz sagen kann: “Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!” (Lk 23,34).
Wer, wenn nicht unser geliebter Vater, kann dieses Werk vollbringen? Ihm sei Lob, Ehre und Dank in Ewigkeit!