497. Kleine Vaterbetrachtung
“Dein Herz gehört uns, und das ist unser Schatz auf der Erde.” (inneres Wort)
“Sammelt Euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost ihn fressen!” (Mt 6,19), ruft uns Jesus zu, und wir wissen, was er damit meint: Alles, was wir in wahrer Liebe tun, wird zum wertvollsten Gold in der himmlischen Schatzkammer.
Doch hat auch unser Vater einen Schatz! Es ist das Menschenherz, das ihm ganz gehört. Denken wir z.B. an die Jungfrau Maria, die willig seinen Wegen folgte, von den Menschen seliggepriesen (Lk 1,48b) und als Mutter der Kirche verehrt wird.
Der Vater hat alles in die Jungfrau hineingeschenkt, was ihr Wesen erblühen lassen konnte. Sein Schatz wurde von ihr bewahrt, und so konnte Er ihr das Größte anvertrauen: Seinen eigenen Sohn. Wir kennen die Treue und Liebe der Jungfrau. Ihr Herz gehört Gott. So ist dieses Herz ein herrlicher Schatz für unseren Vater, denn in ihrem Herzen bewahrte sie alles (Lk 2,19); es ist ein Schatz, in dem sich Gottes Güte widerspiegelt.
Diesen Schatz möchte der Vater auch in uns finden.
Hat er uns nicht alles gegeben – das Leben, die unsterbliche Seele, seine Güter und Talente? Hat er uns nicht sein Herz gezeigt und hält es immer für uns offen, damit wir darin einkehren und daraus schöpfen können?
Welche Freude ist es für Gott, ein Herz zu finden, das Ihm gehört. Ein Herz, das Ihn liebt, das Ihm in großem Vertrauen zugeneigt ist. Einem solchen Herzen kann er Seine Anliegen anvertrauen, es Seiner Liebe immer gefügiger machen. Es wird zu Seinem Kleinod, wenn es Ihm treu bleibt.
“Wo Dein Schatz ist, da ist auch Dein Herz” (Mt 6,21), so lehrt uns Jesus.
Wir dürfen das Wort auch auf unseren Vater anwenden: Dort, wo der Mensch sein Herz Gott geschenkt hat, dort hat Gott seinen Schatz auf Erden gefunden.