“Hätte ich früher erkannt, was ich jetzt weiß, daß der winzige Palast meiner Seele einen so großen König beherbergt, dann hätte ich ihn nicht so häufig darin allein gelassen.” (Heilige Teresa von Avila)
Das ist eine wesentliche Einsicht der Heiligen, der auch wir unbedingt folgen sollten, denn es betrifft ja jede Seele, die sich im Stand der Gnade befindet. Die heiligste Dreifaltigkeit nimmt Wohnung in ihr und macht die Seele zu ihrem Tempel. Folgen wir der beständigen Einladung des großen Königs, dann wird diese Einwohnung in unserem Inneren zu einer ständigen Quelle des Lebens. Wir lauschen, tauschen mit unserem Vater aus, wir »pflegen die Liebe«.
Dieses innere Heiligtum wird uns niemand von außen nehmen können. Was auch geschehen mag: Wenn Feinde den heiligen Glauben mit allen Mittel zu vernichten versuchen und alle äußeren Tempel zerstört und entweiht würden; wenn den Gläubigen der Zugang zu ihren Gotteshäusern verwehrt wäre – den inneren Tempel des großen Königs kann niemand zerstören, wenn wir dem Herrn treu bleiben.
Wie aber können wir uns mehr in diesem inneren Tempel aufhalten?
Das wird nicht gehen, ohne daß wir uns Zeit dafür nehmen und uns entsprechend zurückziehen. Denken wir an den Herrn selbst, der sich oft auf den Berg zurückzog, um mit seinem Vater allein zu sein (z.B. Joh 6,15). Denken wir an die »kleine halbe Stunde«, die unser himmlischer Vater von uns erbittet, um mit uns zusammen zu sein. (kleine Vaterbetrachtung vom 17.2.2024).
Immer wieder weisen uns geistliche Lehrer darauf hin, daß wir uns in den »Palast der Seele« zurückziehen sollen, um unser geistliches Leben zu vertiefen und mehr innerliche Menschen zu werden.
Auch wenn es anfangs nur wenige Minuten sind, die wir dafür bereithalten: Der Herr wird uns zeigen, wie kostbar sie für uns sind und unsere Seele wird jauchzen vor Freude!