Das Büchlein »Der Vater spricht zu seinen Kindern« soll dazu dienen, unseren himmlischen Vater besser kennenzulernen. Eine der berührendsten Passagen ist die Geschichte einer Seele, die den Vater ständig durch ihre Sündhaftigkeit beleidigte und die er dennoch geduldig bis in ihre Todesstunde begleitete, um dann zu erleben, daß sie kurz vor dem Tod noch ihr Leben bereute und ihren Vater anrief! Ich kann nur empfehlen, diese Passage als Ganzes zu lesen, denn sie schenkt einen tiefen Einblick in das Herz unseres Vaters! Den Link könnt Ihr dem schriftlichen Text entnehmen.
In den folgenden Betrachtungen werde ich einige Passagen herausgreifen, um sie zu meditieren. Über diese Seele berichtet der Vater folgendes:
“Diese Seele war für mich immer wie der verlorene Sohn. Ich überhäufte sie mit Wohltaten, und sie vergeudete diese unverdienten Geschenke ihres so überaus liebevollen Vaters und mehr noch, sie beleidigte mich grob.”
Die umsorgende Liebe des himmlischen Vaters wird deutlich, der sich vom Zustand einer Seele, die seine Liebe nicht annimmt, nicht abschrecken läßt. Im Gegenteil, sie beleidigt Gott durch ihr Leben und es sind keine Anzeichen wahrzunehmen, daß sie ihr Leben ändern will. Wahrscheinlich hat sie – wie so viele Menschen – die Wohltaten wie selbstverständlich hingenommen, ohne nach dem zu fragen, der sie geschenkt hat.
Viele von uns würden sich durch eine solche Undankbarkeit verständlicherweise zurückziehen. Das gilt erst recht, wenn unsere Freigiebigkeit mit Beleidigungen beantwortet wird.
Was aber bewegt unseren Vater und wie geht er damit um?
Gott schaut uns anders an. Gewiß nimmt er die Zurückweisungen seiner Liebe schmerzlich wahr. Niemand weiß so gut wie er, was es bedeutet. Und doch ist Gott die Liebe und hört nicht auf zu lieben! Unser Vater ist das Licht, das weiterleuchtet. Unser Vater ist die Wahrheit, die nie etwas anderes ist und sein wird, die unwandelbar ist.
So wartet er!