DER LANGE WEG NACH BETHLEHEM – TAG 7: »Die Geburt des Herrn ist schon nahe!«      

 

“Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.” (Gal 4,4)

Der Erzengel Gabriel erschien der Jungfrau Maria in Nazareth – eine entscheidende Stunde der Heilsgeschichte. In seiner Liebe suchte Gott aus seinem Volk den Menschen aus, dem er seinen Sohn anvertrauen wollte. Es war eine Frau, die Gott von der Erbsünde freigehalten hatte, wie wir es durch das Dogma der katholischen Kirche sicher wissen.

Während sich Eva zum Ungehorsam verführen ließ, schenkte Maria Gott ihr ganzes Vertrauen und gab ihm die Antwort der Liebe, die das Handeln Gottes an uns ganz entbindet. Ihr Ja zum Willen Gottes ließ sie zur Mutter des Sohnes Gottes werden.

“Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.” (Lk 1,30–33.35)

Lassen wir dieses Geschehen tief in uns einsenken: In Maria nimmt Gott einen Menschen so sehr in seinen Heilsplan hinein, daß er sie zur Mutter seines Sohnes macht, der dann in Betlehem geboren wird. Welche Gnade und Nähe schenkt uns der Herr! Und welche wunderbare Antwort gibt Maria, die von Gott zur wahren Mutter aller Gläubigen berufen ist.

Nun sind wir mit Maria und Jesus, die dem gerechten Josef anvertraut werden, Bethlehem sehr nahegekommen. Es dauert nur noch die Zeit, die ein Kind zum Heranwachsen im Mutterleib braucht, um geboren zu werden.

Aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift erfahren wir, daß die Jungfrau Maria nach der Empfängnis eine Begegnung mit ihrer Base Elisabeth hatte, die Johannes den Täufer unter dem Herzen trug (Lk 1,39–56). Voller Freude ruft Elisabeth im Heiligen Geist aus:

“Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ!” (Lk 1,42–45)

Und Maria frohlockt:

“Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.” (Lk 1,46–49)

Nicht lange danach brechen Maria und Joseph nach Bethlehem auf. Wir hören die berühmten Worte aus dem Lukasevangelium:

“Es geschah aber in jenen Tagen, daß Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.” (Lk 2,1–5)

Mit diesem unmittelbaren Ausblick auf die Geburt des Herrn beschließen wir die erste Adventswoche. Zur näheren Betrachtung der Ereignisse um die Geburt des Herrn kehren wir direkt vor Weihnachten zurück, wenn die Heilige Familie dort schon angekommen ist und Herberge sucht.

Zuvor werden wir uns in der zweiten Adventswoche dem Thema »Die Geburt des Herrn in unseren Herzen« zuwenden.

Betrachtung zum Tagesevangelium: https://elijamission.net/wir-brauchen-hirten-und-gute-arbeiter/#more-13184

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