Der Kreuzweg – 10 Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt  


 

V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi,

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich.

R. quia per Crucem tuam redemisti mundum

Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

Denen, die Jesus zu Tode gebracht haben, genügte es nicht, ihn zu kreuzigen. Sie mußten ihn noch mehr demütigen, ihn entblößen (Mt 27,35).

Wir Menschen werden unserer Würde entblößt, wenn wir sündigen. Während die Gnade uns bedeckt, uns mit dem Licht Gottes umhüllt und mit göttlichem Leben durchformt, zerreißt die Sünde das Gnadengewand und entblößt uns, so daß wir nackt und ohne Schutz sind und unsere Würde bedroht ist.

Jesus erleidet diese Entblößung für uns, wenn sie bei ihm auch nicht Folge der Sünde ist. Überall da, wo die Menschen sich selbst entblößen oder durch andere entblößt werden, trägt er es für uns.

Wenn wir Entblößung durch andere Menschen erleiden, ist das nur ein äußerer und scheinbarer Sieg der Dunkelheit. Nur äußerlich betrachtet wird Jesus von der Gewalt dominiert, denn er läßt es aus Liebe geschehen. Er, der jederzeit die Engel zu Hilfe rufen könnte (vgl. Mt 26,53).

Seiner innersten Würde kann der Herr nicht beraubt werden!

Durch ein Leid, das uns zugefügt wird, können wir an der Entblößung des Herrn teilhaben, aber auch wir werden dadurch nicht der innersten Würde unserer Gotteskindschaft beraubt.

Wenn wir uns aber in unserem Leid mit Jesus vereinen, dann wird es geadelt und Jesus nimmt es in sein Erlösungswerk hinein.

Schlußgebet: “Herr, verleihe uns gnädig Heil und Frieden, auf daß Deine Kirche nach Überwindung aller Hindernisse und Irrtümer in ungestörter Freiheit Dir diene, durch ihn unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.”

Paternoster, Ave Maria, Gloria Patri

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