DER HERR ÖFFNET DEN BLINDEN DIE AUGEN

“Der Herr öffnet den Blinden die Augen, er richtet die Gebeugten auf.” (Ps 146,7)

Jesus öffnet den Blinden die Augen. Welche Gnade, wenn ein Blinder die Herrlichkeit der Schöpfung erblickt und die Menschen von Angesicht zu Angesicht sieht! Es kamen auch Blinde zu Jesus, und der Herr hat ihnen die Augen aufgetan (Mk 10,46-52).

Ungleich größer ist die Gnade, wenn uns die Augen des Geistes geöffnet werden, um die Herrlichkeit Gottes zu schauen und die Liebe unseres himmlischen Vaters zu erkennen.

Schon das Alte Testament spricht von dieser Blindheit: “Denn ihre Augen sind verklebt, sie sehen nichts und ihr Herz hat keine Einsicht.” (Jes 44,14). “Menschensohn, du wohnst mitten im Haus der Widerspenstigkeit, das Augen hat, um zu sehen, doch sie sehen nicht, das Ohren hat, um zu hören, doch sie hören nicht”.

Man kann geistig blind und taub bleiben und die Wohltaten Gottes nicht bewußt empfangen und aus seiner Hand entgegennehmen. Gott überhäuft uns zwar immer mit seinen Gaben, aber wie oft erkennen wir es nicht und sehen die Hand nicht, die uns beschenkt.

Es gibt viele Arten geistiger Blindheit und Gott will sie alle heilen, wenn wir die Augen zu ihm erheben. Wenn das Licht des Heiligen Geistes in uns zu leuchten beginnt, dann durchdringt es alle Dunkelheit. Es beginnt ein Erwachen, wir öffnen unsere geistigen Augen und beginnen, mit den Augen Gottes zu sehen. Alles wird mit der Zeit deutlicher und klarer; die Nebel weichen.

Den Menschen, die unter einer Last leiden, ruft der Herr zu: “Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht” (Mt11,28-29).

Die Last, die uns am meisten drückt, ist die Last der Sünde. Sie hält den Menschen nieder und macht ihn zum Sklaven. Er kann weder frei atmen, noch kann er die Wirklichkeit Gottes richtig erkennen. Auch wenn er es selbst nicht wahrnimmt: Erst wenn er der Liebe des Vaters bewußt begegnet und seine Blindheit heilen läßt, kann er sich erheben und wird zum wahren Leben erwachen.

Genau das ist die Absicht unseres himmlischen Vaters. Er will weder Blinde noch von der Sünde gebundene Menschen, sondern er will uns jene Freiheit geben, die nur Jesus schenken kann: “Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.” (Joh 8,36)

Er sendet uns seinen geliebten Sohn als Unterpfand seiner unverbrüchlichen Treue, und das obige Psalmwort erfüllt sich vor aller Augen: “Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.” (Mt 11,5).

Unser Vater hat seine Verheißungen wahr gemacht!