167. Kleine Vaterbetrachtung
“ Hoffe auf den Herrn und sei stark. Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!” (Ps 27,14)
Der Herr ist unsere Stärke….
Das ist die durchgehende Erfahrung jener, die sich mit dem Herrn auf dem Weg durch die Zeit zu machen und versuchen ihre Aufgabe auf der Erde zu erfüllen. Wir Menschen sind sehr begrenzt und vieles übersteigt uns. Aber das soll nicht dazu führen, daß wir etwa die Hoffnung verlieren, sondern daß wir realistisch unsere von Gott gegebenen Grenzen wahrnehmen. Gleichzeitig führt unser Vater uns oft genug über unsere Grenzen und daher wissen wir: Es ist der Herr, der dies bewirkt.
Wenn diese Kenntnis in uns einzieht und bleibt, dann werden wir nicht nur von unserer Neigung – entweder zum Übermut oder zur Mutlosigkeit – bewahrt, sondern wir fassen Mut im Herrn auch die »großen Dinge« anzugehen, wenn sie der Herr uns auf den Weg gelegt hat, ohne dabei die »kleinen Dinge« zu vernachlässigen.
Es braucht Mut und Hoffnung für dieses Leben, um das, was uns aufgetragen ist, zu erfüllen. Dies wird uns der Herr in reichem Maße gewähren, wenn wir uns nach ihm ausrichten. Immer wieder können wir in ihm Mut schöpfen; manchmal nur für den einen Tag, den wir zu bewältigen haben. Aber das ist genug. Wenn wir ihn bewältigen, dann bereiten wir den kommenden Tag vor.
Unser Vater hat in seiner Weisheit alles geordnet. Wie gut er uns kennt! Jede Situation unseres Lebens läßt er uns zum Heil werden, wenn wir Zuflucht bei ihm suchen. Das allerdings dürfen wir nicht versäumen.
Der Psalmvers lädt uns nicht ein, eine »allgemeine Hoffnung« zu haben, sondern unsere Hoffnung ist als theologische Tugend in unserem Vater selbst gegründet. Er ist unsere Hoffnung.
Auch geht es in den heiligen Texten nicht nur um einen »allgemeinen Mut«, sondern der hier angesprochene Mut ist verbunden mit der Hoffnung auf den Herrn.
Unser Vater möchte uns verstehen lassen, daß wir all das von ihm empfangen, wenn wir nach ihm Ausschau halten. Auf diesem Weg zieht er uns an sich, damit wir immer mehr aus ihm leben.